Was muss man beachten, wenn man sich für einen Bestatter (z.B. in Georgsmarienhütte) entscheide?
Eine Dienstleistung, die nur selten und meist nur zu sehr traurigen Anlässen gebraucht wird, ist die des Bestatters. Doch an was erkenne ich eigentlich einen guten Bestatter, wenn ich mich bei einem eingetretenen Trauerfall dafür entscheiden muss?
Die Bestattung eines Mitglieds der Familie ist neben neben Hochzeiten meistens die größte Familienfeier im Hinblick auf Bedeutung, Teilnehmerzahl und Kosten. Da man aber im Gegensatz zu anderen Familienfeiern bloß einen einzigen Versuch hat, sollte alles optimal laufen und exakt hierfür gibt es Bestatter, die in dem emotional schweren Augenblick diese Feierlichkeiten und notwendigen organisatorischen Schritte für die Familie in die Wege leiten.
Auch unter Bestattern gibt es gute Verkäufer! Einen guten Bestatter erkennt man nicht einfach an dessen Auftreten, an seinem Bestattungshaus oder ob er irgendwelche Gütesiegel bzw. Verbandsabzeichen hat.
Konfrontieren Sie den potentiellen Bestatter so früh es möglich is mit gezielten Fragen und beurteilen Sie ihn anhand seiner Antworten, um nicht an den falschen Bestatter zu geraten.
Selbstverständlich muss nicht davon ausgegangen werden, dass jeder zweite Bestatter ein Betrüger ist, aber angesichts der Einmaligkeit und der Bedeutung einer Bestattung für die Betroffenen, wäre eine falsche Wahl enorm ärgerlich. Dies kann durch gute Vorbereitung sehr leicht umgangen werden.
Deswegen haben wir ein paar Punkte notiert, die Sie berücksichtigen sollten, um auch in Georgsmarienhütte die richtige Wahl des Bestatters treffen zu können:
- Eine Beerdigung gab es so gut wie schon in jeder Familie. Reden Sie mit Freunden, ob diese bereits Erfahrungen mit Bestattungsunternehmen gemacht haben. In der Regel bekommen Sie so auch gleich Punkte, die falsch laufen könnten. Dadurch, dass Sie diese Punkte im Vorhinein anschneiden, können Sie solche Fehlerquellen vielleicht bereits ausschalten.
- Auch wenn in der Zeit der Trauer meist kaum Lust besteht, sollten Sie vor Vergabe des Auftrags diverse Bestattungsinstitute aufsuchen und insbesondere auch die Preise vergleichen. Weil hier durchaus große Kosten auf Sie zukommen, ist dies auch nicht pietätlos. Auch Bestatter stehen in Konkurrenz zueinander und können stellenweise deutlich unterschiedliche Preise aufrufen.
- Damit ein Bestatter die Beisetzung zu Ihrer vollen Zufriedenheit ablaufen lassen kann, sollten Sie genau wissen, was Sie sich erhoffen. Wenn Sie selbst noch überhaupt keine Ahnung haben, auf was so alles geachtet werden muss, sollten Sie nach dem Termin mit dem ersten Bestatter Ihren Fragenkatalog überarbeiten und noch etwas besser vorbereitet in die nächsten Gespräche gehen.
- Geht der Bestatter auf Ihre Wünsche ein oder versucht er Sie dauernd von teureren Alternativen zu überzeugen? Besonders sympathisch sind Bestatter, die nicht nur teurere, sondern eben auch einmal kostengünstigere Alternativen anbieten!
- Auf zwei Dinge sollten Sie bestehen: Erstens, dass Sie den Verstorbenen in seinem letzten Zustand noch mal sehen dürfen und zweitens, dass Sie bei der Sargbettung dabei sind. Ein wirklich guter Bestatter sollte prinzipiell für beide Punkte offen sein, wenn er keine Probleme damit hat, dass seine Arbeit auch kontrolliert wird. Sollte der Bestatter damit ein Problem haben, sollte dies einen Einfluss auf die Findung Ihrer Entscheidung nehmen. Ob Sie danach von diesen zwei Bedingungen letztlich auch tatsächlich Gebrauch machen, können Sie ja immer noch im letzten Augenblick entscheiden.
- Bestatter sollten transparent arbeiten. Lassen Sie sich eine genaue Aufstellung aller Kosten seiner Arbeit geben und prüfen Sie diese. Dem Bestatter sollte es möglich sein, jeden einzelnen Punkt der Kostenaufstellung gut und sinnvoll zu erklären. Merken Sie sich hauptsächlich auch all das, was Ihnen der Bestatter hinterher noch telefonisch mitteilt, da diese Punkte oft die Kostenkalkulation enorm nach oben treiben. Bitte achten Sie jedoch darauf, dass es neben den Bestatterkosten noch zu einigen weiteren Unkosten kommt. Zu den Nebenkosten zählen die nachfolgenden Punkte: Kränze, Musik, Anzeigen, Totenbriefe. Weiterhin wird Sie auch die Kommune bzw. Kirchengemeinde mit einer Rechnung für Friedhof, Grab und Trauerhalle konfrontieren.
Aber: Auch Bestatter sind bloß Menschen und machen sicher auch mal Fehler. Diese Punkte sind hilfreich einen besseren bzw. guten Bestatter finden zu können. Doch auch der Beste seines Faches kann mal einen Fehler machen. Denken Sie daran, ehe Sie sich in dieser schweren Zeit mit weiterem Kummer belasten.
Was darf ein Bestatter kosten?
Sollten Sie sich dafür entschließen, dass Ihnen ein Bestatter in einem Trauerfall helfen soll, lassen Sie sich genau über die wichtigen Punkte informieren:
- Mögliche Grabarten bzw. Bestattungsarten
- Die Gestaltung der Trauerfeier
- Nötige Aufgaben und Formalitäten für eine ordentliche Beisetzung
Vage kalkuliert muss man davon ausgehen, dass der Bestatter circa ein Drittel der gesamten Kosten einer Beerdigung ausmachen wird. In der Regel liegen die Kosten zwischen 800 und 4.000 €, je nach der Menge der übernommenen Tätigkeiten.
Die nachfolgenden Aufgaben sollte ein Bestatter übernehmen:
- Transportieren des Verstorbenen von Sterbeort zu Krematorium bzw. Friedhof
- Sarg mit kompletter Ausstattung (Kissen, Polster, Decken, Totenbekleidung -falls gewünscht- und Urne)#Waschen, Ankleiden, und Einbetten des Verstorbenen
- Trauerhallen Dekoration, Aufbahrung, Organisation der Trauerfeier
- Abwicklung von Formalitäten - besonders die Koordination der Termine und Urkundenbesorgung
Die nachfolgenden Tätigkeiten werden auf Wunsch ebenso meistens vom Bestatter durchgeführt:
- Todesanzeigen / Traueranzeigen in Zeitungen
- Trauerkränze, Blumenbuketts, Wurfsträuße, Sargschmuck, Trauerdekoration vom Floristen oder Friedhofsgärtner
- Musiker, Trauerredner und Fotographen für die Trauerfeier#Pacht der Grabstelle (Grabkauf) von der Verwaltung des Friedhofs
- Bestellung des Grabsteins im Sinne des Kunden
Noch einmal wollen wir darauf hinweisen, dass der Preisvergleich für Bestatter lohnenswert sein kann. Selbst Stiftung Warentest weist darauf hin, dass Kosten von Bestattern häufig deutlich variieren. Es gibt jedoch noch weitere Punkte, wie Sie bei einer Bestattung Geld sparen können:
- Es ist zu empfehlen die Aufträge für Fremdleistungen selbst zu erteilen. Zum Einen, weil ein Bestatter an jedem Auftrag mitverdient und zum Anderen kann man auch an dieser Stelle Preise vergleichen und viel Geld sparen.
- Allerlei Eigenleistungen bzw. Aufgaben des Bestatters selbst übernehmen:
- Die Formalitäten bei Ämtern, zum Beispiel die Beschaffung der Urkunden, können Sie selbst durchführen
- Die Verstorbenen können von den Hinterbliebenen selbst gewaschen und eingekleidet werden.
- Bei Erdbestattungen ist keine bestimmte Sterbekleidung vorgeschrieben. Ein Verstorbener kann auch in der eigenen Kleidung bestattet werden.
- Trauerbriefe selbst erstellen und auch selbst verschicken
Ist für eine Beerdigung ein Bestatter zwingend vorgeschrieben?
Fast die gesamte Bestattung kann selbst durchgeführt werden, ohne dass ein Bestatter engagiert werden muss. Hier die Bestattungsangelegenheiten, die erledigt werden sollten:
- Sollte der Tod in der eigenen Wohnung eingetreten sein, müssen Sie einen Arzt benachrichtigen
- Den Sterbefall beim Standesamt melden die Sterbeurkunden beantragen
- Grab aussuchen und Erdaushub regeln
- Terminfestlegung bei Stadt oder Kirche für eine Trauerfeier (Kapelle reservieren)
- Reden Sie mit dem Pastor bzw. Trauerredner, um die Bestattung durchzusprechen.
- Sarg organisieren
- Waschen und kleiden Sie den Verstorbenen ein. Das Überführen zum Krematorium bzw. Friedhof muss allerdings mit dem Fahrzeug eines Bestatters durchgeführt werden
- Musikalisches Begleiten der Trauerfeier (Liederwahl, Orgelspiel usw.)
- Kapellendekoration für die Trauerfeier
- Wer trägt den Sarg?
- Blumenkränze bestellen bzw. herstellen
- Trauerbriefe bzw. Danksagungskarten bestellen bzw. selbst gestalten und im weiteren Verlauf verschicken
- Die Traueranzeige für Zeitungen gestalten und in Auftrag geben
- Einäscherung organisieren bzw. beantragen. Die Urnenüberführung und -beisetzung beantragen.
Zusätzliche Nachlassangelegenheiten, die erledigt werden müssen, aber in der Regel nicht vom Bestatter ausgeführt werden:
- Rente (egal ob betriebliche, private oder gesetzliche Rente) um- oder abmelden. Überlegen Sie, ob die Hinterbliebenenrente beantragt werden muss.
- Abrechnungen mit den Lebensversicherungen bzw. Sterbekassen
- die Krankenkasse des Verstorbenen muss informiert werden
- Lassen Sie das Testament (falls vorhanden) eröffnen bzw. beantragen Sie den Erbschein. Möglicherweise wird an dieser Stelle ein Notar benötigt.
- Abstellen von Gas und Wasser, Regulierung Heizungsanlage, Fenster verschließen, Wohnung kündigen, Regelung Wohnungs-/Hausschlüssel, Stecker aus Steckdosen entfernen
- Auto um- od. abmelden oder verkaufen
- Umbestellung der Post, Zeitungen und Telefon abbestellen
- Kündigung von Mitgliedschaften bei Vereinen
- Versorgung des Gartens, der Haustiere, der Zimmerpflanzen
- Banktermin ausmachen und Konten auflösen bzw. Daueraufträge kündigen
- Benachrichtigung eventueller Kreditgeber, Benachrichtigung eventueller Kunden
- Terminfindung bei einem Steuerberater
Bild: NicoLeHe / pixelio.de
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