Was muss man beachten, wenn man sich für einen Bestatter (z.B. in Leipzig) entscheiden möchte?
Im Fall des Todes eines Mitglieds der Familie kommen viele Aufgaben auf die Familie zu. Doch in diesem emotional eher traurigen Moment hat man evtl. gar nicht wirklich die Lust, sich um diese organisatorischen Dinge zu kümmern. Um genau diese anfallenden Tätigkeiten auf sich zunehmen, sind Bestatter da. Doch woran erkenne ich einen guten Bestatter, wenn ich hier in Leipzig auf der Suche nach einem bin?
Bestattungen und Hochzeiten sind meist die einzigen Familienevents, bei welchen die ganze Familie zusammenkommt. Deswegen ist die Bestattung nach der Hochzeit wohl die größte Familien-Feierlichkeit in Sachen Teilnehmerzahl, Bedeutung und Kosten. Da es allerdings im Gegensatz zu anderen Familienfeiern bloß einen einzigen Versuch gibt, sollte an diesem Tag daher also alles optimal laufen.
Auch unter den Bestattern gibt es gute Verkäufer! Einen fähigen Bestatter erkennt man nicht einfach an seinem Auftreten, an seinem Bestattungshaus oder ob er beliebige Verbandsabzeichen bzw. Gütesiegel hat.
Konfrontieren Sie den potentiellen Bestatter so früh es möglich is mit gezielten Fragen und urteilen Sie anhand seiner Antworten, um nicht an den falschen Bestatter zu geraten.
Man wird in der Bestatterbranche zwar nur selten an Betrüger oder ähnliches geraten, aber angesichts der Bedeutung von einer Bestattung für den Betroffenen, kann das Versagen eines Bestatters durchaus ärgerlich sein.
Die nachfolgenden Punkte empfehlen wir Ihnen zu berücksichtigen, um den passenden Bestatter für Sie in Leipzig zu finden:
- In praktisch jeder Familie gab es schon einen Trauerfall. Informieren Sie sich bei Bekannten bzw. Freunden über Ihre Erfahrungen mit Bestattungsinstituten bzw. Bestattungsinstituten. Fragen Sie vor allem nach Punkten, welche im Nachhinein nicht wie gewünscht liefen und sprechen Sie ebendiese Punkte beim jeweiligen Bestatter an, um potenzielle Fehlerquellen schon von Anfang an auszuschließen.
- Die Trauer ist ein emotional enorm schwieriger Moment, welcher Geduld und Entscheidungsinn stark beeinflusst. Gleichwohl ist anzuraten, dass Sie sich mit verschiedenen Bestattern unterhalten, sollten Sie sich nicht mit vemeidenbaren Kosten belasten wollen. Auch die Bestatter stehen in einem massiver Konkurrenz zueinander und fordern häufig sehr unterschiedliche Preise für Ihren Service. Die ausführliche Auswahl des Bestatters ist demzufolge nicht pietätslos, sondern vielmehr durchaus sinnvoll.
- Damit der Bestatter die Beisetzung zu Ihren vollsten Zufriedenheit ablaufen lassen kann, müssen Sie genau wissen, was Sie sich erhoffen. Wenn Sie selbst noch überhaupt keine Ahnung haben, auf was alles geachtet werden sollte, sollten Sie nach dem Termin mit einem ersten Bestatter Ihren Fragenkatalog überarbeiten und besser gerüstet in die folgenden Gespräche gehen.
- Geht der Bestatter auf Ihre Wünsche ein oder probiert er Sie in jedem günstigen Moment von teureren Alternativen zu überzeugen? Außergewöhnlich sympathisch sind Bestatter, welche nicht bloß teurere, sondern auch einmal günstigere Alternativen vorschlagen!
- Auf zwei Dinge sollten Sie bestehen: Erstens, dass Sie den Verstorbenen in seinem letzten Zustand noch mal sehen dürfen und zweitens, dass Sie bei der Sargbettung anwesend sind. Ein guter Bestatter sollte im Prinzip für diese beiden Punkte offen sein, sofern er kein Problem damit hat, dass seine Arbeit auch hinterfragt wird. Sollte der Bestatter damit doch Probleme haben, sollte das Einfluss auf die Findung Ihrer Entscheidung haben. Ob Sie später von diesen zwei Bedingungen letzten Endes auch wirklich Gebrauch machen, können Sie ja immer noch später entscheiden.
- Bestatter sollten transparent arbeiten. Lassen Sie sich eine exakte Aufstellung der Kosten seiner Arbeit geben und prüfen Sie diese. Der Bestatter sollte in der Lage sein, jeden einzelnen Punkt der Kostenaufstellung sinnvoll und gut erklären zu können. Merken Sie sich vor allem auch all jenes, was Ihnen der Bestatter im Nachhinein noch telefonisch mitteilt, da diese Dinge oft die Kalkulation der Kosten stark in die Höhe treiben. Bitte achten Sie jedoch darauf, dass es neben den Bestatterkosten noch zu einigen zusätzlichen Nebenkosten kommt. Zu den Nebenkosten zählen die nachfolgenden Punkte: Totenbriefe, Kränze, Anzeigen, Musik. Darüber hinaus wird Sie auch die Kirchengemeinde bzw. Kommune mit einer Rechnung für Friedhof, Grab und Trauerhalle konfrontieren.
Diese Punkte sollten Ihnen möglich machen, einen guten Bestatter auszuwählen. Bitte berücksichten Sie jedoch, dass auch Bestatter nur menschlich sind und Fehler machen können. Selbst der Beste seines Faches ist davor nicht gefeit. Beachten Sie dies immer, ehe Sie sich in der Trauerzeit mit zusätzlichem Kummer strapazieren.
Wie hoch ist der Preis, den ein Bestatter aufrufen darf?
Sollten Sie sich für die Hilfe eines Bestatters im Fall des Todes eines Mitglieds der Familie entscheiden, lassen Sie sich über diese Punkte genauestens informieren:
- Welche Bestattungs- bzw. Grabarten gibt es?
- Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es für eine Trauerfeier?
- Welche nötigen Aufgaben und Formalitäten sind für eine ordentliche Beisetzung erforderlich?
Vage kalkuliert muss man davon ausgehen, dass der Bestatter circa ein Drittel der Beerdigungs-Gesamtkosten ausmachen wird. I. d. R. liegen seine Kosten zwischen 800 und 4.000 €, abhängig von der Menge der übernommenen Aufgaben.
Für folgende Aufgaben sollte ein Bestatter engagiert werden:
- Überführung des Verstorbenen vom Sterbeort zum Krematorium bzw. Friedhof
- Sarg mit vollständiger Sargausstattung (Decken, Kissen, Polster, Totenbekleidung -falls gewünscht- und Urne)#Waschen, Ankleiden, und Einbetten des Verstorbenen
- Aufbahrung, Organisation der Trauerfeier, Trauerhallen Dekoration
- Die Abwicklung von Formalitäten - insbesondere die Koordination der Termine und die Besorgung der Urkunden
Obendrein übernimmt der Bestatter im Regelfall auch die Koordination von Tätigkeiten, welche nicht er selbst durchführt, wie bspw.:
- Todesanzeigen / Traueranzeigen in Zeitungen
- Blumenbuketts, Sargschmuck, Wurfsträuße, Trauerkränze, Trauerdekoration vom Friedhofsgärtner oder Floristen
- Fotographen, Musiker und Trauerredner für die Trauerfeier#Pacht der Grabstelle (Grabkauf) von der Verwaltung des Friedhofs
- Bestellung des Grabsteins im Sinne des Kunden
Ein weiteres Mal wollen wir darauf hinweisen, dass sich der Kostenvergleich für Bestatter lohnen kann. Selbst Stiftung Warentest weist darauf hin, dass Kosten für Bestatter häufig stark variieren. Es gibt aber noch weitere Punkte, wie Sie bei einer Bestattung Geld sparen können:
- Es empfiehlt die Aufträge für Fremdleistungen selbst zu erteilen. Erstens, da der Bestatter an jedem Auftrag mitverdient und zweitens kann man auch an dieser Stelle Preise vergleichen und viel Geld sparen.
- Sie können eigene Leistungen bzw. Aufgaben des Bestatters selbst übernehmen und so jede Menge an Kosten sparen:
- Formalitäten bei Ämtern (Beschaffung der Urkunden) selbst übernehmen
- Die Verstorbenen können von den Hinterbliebenen selbst gewaschen und eingekleidet werden.
- Bei Erdbestattungen ist keine bestimmte Kleidung vorgeschrieben. Ein Verstorbener kann auch in seiner eigenen Kleidung bestattet werden.
- Erstellen und Verschicken Sie Ihre Trauerbriefe selbstständig
Benötigt man für eine Beerdigung unbedingt einen Bestatter?
Noch vor einigen Jahren waren Menschen in Bestattungsangelegenheiten sehr viel selbstständiger. Aber auch heutzutage noch kann man fast die komplette Bestattung selbst durchführen, ohne dass dazu ein Bestatter nötig wird. Hier die Bestattungsangelegenheiten, die erledigt werden müssen:
- einen Arzt benachrichtigen, sofern der Tod in der Wohnung eingetreten ist
- Sie müssen einen Todesfall beim Standesamt melden und Sterbeurkunden beantragen
- Grab aussuchen, Erdaushub regeln
- Reservieren Sie den Termin bei Kirche bzw. Stadt für die anstehende Trauerfeier
- Machen Sie den Termin mit dem Pastor bzw. Trauerredner, um den Ablauf der Bestattung durchzusprechen.
- Sarg kaufen
- Waschung, Einkleidung und Überführung des Verstorbenen organisieren (hierzu benötigen Sie allerdings einen Bestatter bzw. dessen Fahrzeug)
- Musikalisches Begleiten der Trauerfeier (Liederwahl, Orgelspiel et cetera)
- Oganisation der Dekoration der Trauerfeier
- Wer trägt den Sarg?
- Blumenkränze herstellen bzw. bestellen
- Trauerbriefe bzw. Danksagungskarten bestellen bzw. selbst gestalten und anschließend verschicken
- Traueranzeige schreiben und in Auftrag geben (z.B. bei der Zeitung)
- evtl. die Einäscherung im Krematorium beantragen, die Überführung und die Urnenbeisetzung regeln
Es gibt aber noch andere Dinge, die Sie nach dem Tod eines Familienmitglieds erledigen sollten, die jedoch nicht von einem Bestatter erledigt werden:
- Rente (egal ob private, betriebliche oder gesetzliche Rente) ab- oder ummelden. Denken Sie darüber nach, ob die Hinterbliebenenrente beantragt werden muss.
- Abrechnungen mit Lebensversicherungen bzw. Sterbekassen
- Informieren Sie die Krankenkasse
- Beantragen Sie den Erbschein bzw. lassen Sie das Testament (falls vorhanden) eröffnen. Evtl. wird an dieser Stelle ein Notar benötigt.
- Abstellen von Wasser und Gas, Wohnung kündigen, Regelung Wohnungs-/Hausschlüssel, Fenster verschließen, Regulierung Heizungsanlage, Stecker aus Steckdosen entfernen
- Auto verkaufen oder ab- od. ummelden
- Umbestellung der Post, Telefon und Zeitungen abbestellen
- Kündigung von Vereinsmitgliedschaften
- Versorgung der Zimmerpflanzen, der Haustiere, des Gartens
- Daueraufträge bei Banken ändern
- Benachrichtigung eventueller Kreditgeber, Benachrichtigung eventueller Kunden
- Machen Sie einen Termin beim Steuerberater, um die optimale Vorgehensweise in Sachen Erbe und so weiter zu besprechen.
Bild: NicoLeHe / pixelio.de
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