Der DAX ist der zentrale Leitwert für die Börse in Deutschland (und damit so etwas wie der Dow-Jones-Index in den USA) und im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang August stark abgerutscht. Für Anleger stellt sich die Frage, ob sie ihre vorhandenen Papiere verkaufen sollten oder ob eine Chance auf eine Erholung besteht. Häufig zitierte Veröffentlichungen wie die Artikel von Focus online weisen auf übliche Kursverluste während der Sommermonate hin, sodass eine baldige Erholung zu erwarten ist. Bei einigen Papieren fielen die Kurssprünge nach unten jedoch stärker als üblich aus. Dieses Verhalten der Aktienkurse lag vor allem an konkreten Meldungen über ein schlechteres Geschäftsergebnis als erwartet. Wie sollten Aktienanleger am besten auf die aktuellen Kursverluste reagieren?
Aktien Verkaufen oder nicht
Ein Kursverlust wirkt sich auf die Finanzen eines Privatanlegers erst dann aus, wenn er die davon betroffene Aktie verkauft. Falls er diese behält, kann er auf eine Kurssteigerung hoffen. Dass ein Depot vorübergehend an Wert verliert, ist für die meisten privaten Aktienanleger unerheblich, zumal die entsprechenden Beträge vor dem Verkauf des Papieres nur auf dem Papier stehen. Hinzu kommt die Frage, wie der Sparer das durch einen Aktienverkauf freiwerdende Geld anlegen will. Für Tagesgelder und für Festgeldanlagen zahlt die Bank nur noch geringe Zinssätze aus. Die Anlage in Gold ist kritisch, da das Edelmetall ebenfalls von Kursstürzen heimgesucht wurde. Das gilt auch für weitere neben Gold bei einer Bank erhältliche Metalle wie Silber. Hinzu kommt bei den meisten der im Deutschen Aktien-Index registrierten Papiere, dass sie (im Gegensatz zu Gold etc.) mit einer ansprechenden jährlichen Dividendenzahlung verbunden sind.
Die auf den Aktienwert umgerechnete prozentuale Dividende ist bei vielen Papieren höher als der auf dem freien Markt erzielbare Zinssatz. Die Dividendenrendite zu aktuellen Kursen steigt bei Kurssenkungen naturgemäß. Für die Berechnung der persönlichen Dividendenrendite berücksichtigt der Aktienanleger selbstverständlich den Preis, zu dem er die jeweils betrachtete Aktie erworben hat. Langfristig gesehen stellt das Erzielen von Dividenden ohnehin die gegenüber einer Spekulation auf Wertsteigerungen zuverlässigere Rendite an einer Börse dar, zumal der Broker für jeden Kauf oder Verkauf eine Provision berechnet und damit den Wertzuwachs schmälert. Unbedingt verkaufen sollten Aktienbesitzer nur, wenn sie die Papiere zu günstigen Kursen erworben haben und somit selbst nach dem aktuellen Kurssturz mit dem Abstoßen ihrer Beteiligungen noch Gewinn machen bzw. etwas Geld zu gewinnen. In diesem Fall vermeiden sie, durch weitere Kursrückgänge bei einem späteren Verkauf tatsächlich Geld zu verlieren.
Eventuell sogar derzeit zuschlagen um Chancen zu erhöhen
Die aktuellen Kurse bzw. die aktuelle Kursentwicklung beim DAX (Deutschlands Dow-Jones Pendant) stellt Aktiensparer vor die Frage, ob sie nicht gerade jetzt über ihren Broker neue Papiere günstig erwerben sollten. Der Kauf ist nicht nur für die Spekulation sinnvoll, da die mit Abstand meisten Papiere nach den Sommerferien wieder an Wert gewinnen. Auch und gerade sich anhand der zu erwartenden Dividendenrendite orientierende Anleger erweitern ihr Depot durch Zukäufe in Zeiten schwacher Kurse, da sie hohe Gewinne erwarten. Der Focus hat Anfang August eine Liste von Aktien veröffentlicht, deren Kauf sich besonders lohnt. Diese umfasst neben Papieren mit hohen Dividendenerwartungen auch unterbewertete Unternehmensaktien aus den USA und von europäischen Aktiengesellschaften. Nach Auffassung der Wirtschaftsredakteure der bekannten Wochenzeitschrift bieten besonders Unternehmensaktien aus dem Konsumgüterbereich gute Chancen auf überdurchschnittliche Wertsteigerungen. Sie raten jedem zum Kauf, deren finanzielle Situation den Erwerb neuer Aktien zulassen.
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de