Der Siegeszug der Browsergames

In der Mittagspause kurz eine Runde Karten spielen oder die Arbeitskollegen zu einer kleinen Schlacht herauszufordern, ist heutzutage dank der Browsergames kein Problem mehr. Die Geschichte der kleinen Spiele ist allerdings noch relativ jung.

Die Anfänge der Browserspiele

Videospiele gibt es mittlerweile seit rund 50 Jahren, doch die Entwicklung des ersten Browsergames wurde vor noch nicht einmal zwei Jahrzehnten abgeschlossen. Die Veröffentlichung des Spiels mit dem schlichten Namen „SOL“ war im Jahre 1995 und seitdem hat es kaum etwas von seiner Faszination eingebüßt. Noch heute spielen über 4000 Spieler das Browsergame. Im Anschluss an dieses erste Spiel gab es Ende der 90er Jahre einige weitere Titel, die alle den Webbrowser als Client nutzen. Der große Boom setzte jedoch erst Anfang des 21. Jahrhundert ein. Insbesondere Planetarion und wenig später das Free Game Galaxywars ebneten den Weg für moderne Browserspiele.

Die Hochzeit der Strategiespiele

Anfang der 2000er Jahre wurde eine Vielzahl neuer Titel für den Webbrowser veröffentlicht. Zumeist waren das einfache Strategiespiele mit simpler Grafik, da Browser wie Netscape und der Internet Explorer zu dieser Zeit noch nicht in der Lage waren, komplexe Java- und Flash-Elemente darzustellen. Aufwändigere Titel wurden erst Mitte des 21. Jahrhunderts nach und nach entwickelt. Vorerst waren das hauptsächlich Jump ’n’ Runs und Simulationen, wie sie etwa bei Upjers oder Garbage Garage zu finden sind. Das Bamberger Entwicklerstudio Upjers konnte mit der Farm-Simulation „My Free Farm“ gar einen richtigen Hit landen. Die Landwirtschaft gehört neben dem Weltraum und Kriegsschauplätzen generell zu den beliebtesten Settings. Als Netscape schließlich von modernen Browsern wie Mozilla Firefox und Google Chrome abgelöst wurde, kamen nach und nach auch Rennspiele wie „TrackMania“ und Taktik-Shooter wie „Battlefield Heroes“ auf den Mark. Heute ist die Bandbreite der Spiele größer denn je.

Moderne Browsergames

Spiele, für die lediglich ein internetfähiger PC benötigt wird, werden immer beliebter. Wie eine repräsentative Umfrage des Magazins Focus zeigt, spielen ca. 12,4 Millionen Deutsche regelmäßig Spiele im Browser. Ein großer Teil davon ist sogar bei mehreren Games registriert. Die Gründe für den Erfolg der verschiedenen Titel sind neben der einfachen Registrierung vor allem Langzeitmotivation und Teamplay. Die Vielzahl der Games von Garbage Garage, Upjers und jedem anderen Client sind einfach zu erlernen, schaffen durch regelmäßige Updates jedoch immer wieder neue Herausforderungen. Außerdem bieten sie meist die Möglichkeit, mit anderen Spielern zu interagieren, Clans zu gründen und gemeinsam oder gegeneinander zu spielen. Zuletzt ist es möglich, sich für Geld einen Premium-Account zu kaufen oder zusätzliche Gegenstände und Fähigkeiten zu erwerben, mit denen man sich einen Vorteil gegenüber Mitspielern verschaffen kann. Dieses System scheint zu funktionieren, wenn man sich die Statistiken einmal genauer ansieht. Die Anzahl der Spieler hat sich in den letzten zehn Jahren vervielfacht und auch die Titel werden immer komplexer. Dank der Möglichkeit, Zusatzinhalte für Geld zu erstehen, ist das moderne Browsergame inzwischen auch für bekannte Entwickler eine profitable Angelegenheit. Wie die Umfrage von Focus ergeben hat, macht die Spielebranche alleine durch Browserspiele rund 50 Millionen Euro Umsatz jährlich. Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
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