Alles Wichtige zum Nobelpreis

Der Nobelpreis ist eine nach dem schwedischen Erfinder Alfred Nobel benannte Auszeichnung, die seit 1901 jährlich in verschiedenen Kategorien verliehen wird. In seinem Testament wünschte Alfred Nobel, dass nach seinem Tode aus dem Wert und den Zinsen seines Vermögens eine Stiftung gegründet werden solle, deren Preise denjenigen Menschen zugute kommen sollen, die im vergangenen Jahre Großes für die Menschheit geleistet haben. Der Nobelpreis ist heute eine der wichtigsten Auszeichnung im Bereich Wissenschaft etc. und wird jedes Jahr am Todestage Alfred Nobels, dem 10. Dezember von der Nobelstiftung im schwedischen Stockholm verliehen.

Preis-Kategorien

Der Nobelpreis wird bis heute in den fünf Gebieten Physik, Medizin, Chemie und Literatur, sowie als Friedensnobelpreis für besondere Friedensbemühungen verliehen. Letzterer wird gesondert im norwegischen Oslo vergeben.

Die Nobelstiftung und die Preisvergabe

Die Nobelstiftung wurde 1900, vier Jahre nach Nobels Tod gegründet. Sie wird von sechs Direktoren geführt, die sich mit der Verwaltung des Preises und der Organisation von Veranstaltungen oder wissenschaftlichen Symposien beschäftigen. In seinem Testament erwähnte Nobel kaum Wünsche im Hinblick auf die Prozedur der Preisvergabe, weshalb diese am 19. Juni 1900 durch den schwedischen König bestimmt wurden. Die Regeln legen insbesondere fest, dass pro Kategorie nicht mehr als drei Preisträger bestimmt werden dürfen und die Preise nicht an Verstorbene verliehen werden dürfen. Bis heute erhalten alle Preisträger eine Goldmedaille, eine Urkunde sowie einen Geldbetrag. 2011 betrug das Preisgeld rund eine Million Euro pro Kategorie.

Bekannte Preisträger

Der Preis kann sowohl an Einzelpersonen, als auch an Organisationen verliehen werden. Zu den berühmtesten Einzelpersonen zählt die Chemikerin Marie Curie, die den Preis sogar zweimal erhielt: 1903 gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie für Physik und 1911 in der Kategorie Chemie. Albert Einstein erhielt den Preis 1921. 1964 bekam der weltberühmte Bürgerrechtler Martin Luther King den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz. Er stellte das gesamte damalige Preisgeld von 54.000 Dollar der US-Amerikanischen Bürgerrechtsbewegung zur Verfügung. Zu den ältesten Preisträgern zählt die 2011 in Literatur ausgezeichnete Schriftstellerin Doris Lessing. Bei der Preisverleihung war sie 88 Jahre alt. Als jüngster Träger gilt der Australier William Lawrence Bragg, der 1925 als 25-Jähriger den Preis entgegennahm. In den Kategorien Physik und Medizin kommt es häufig zur Teilung des Preises, wohingegen der Literaturnobelpreis in den meisten Fällen an nur eine Person vergeben wird.

Politische Kontroversen

Trotz seiner politischen Neutralität führte die Auswahl der Nominierten in der Geschichte in einigen Fällen zu politischen Kontroversen. Besonders der Friedensnobelpreis kann als eindeutige politische Aussage verstanden und eingesetzt werden. Zur Zeit der Nationalsozialisten kam es 1934 zu einem Konflikt. Verschiedene Interessensvertreter setzten sich vehement für die Verleihung des Preises an den Schriftsteller und Pazifisten Carl von Ossietzky ein, woraufhin die deutsche Regierung alles versuchte, seine Auszeichnung zu verhindern. Nach einem bereits gescheiterten Versuch konnte von Ossietzky 1936 jedoch rückwirkend ausgezeichnet werden. Er entschied sich, den Preis persönlich in Oslo entgegenzunehmen, woraufhin man ihm die Ausreise aus Deutschland verweigerte. Um ähnlichen „politischen Desastern“ vorzubeugen, verfügte Adolf Hitler im Jahr 1937 die Doktrin, die allen „Reichsdeutschen“ eine Annahme des Nobelpreises verbot. Als Gegenpreis führte er den „Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft“ ein. Er wurde in den Jahren 1937 und 1938 verliehen. 2010 reagierte das Komitee mit der Vergabe des Preises an den Menschenrechtler Liu Xiaobo auf dessen politische Unterdrückung in seinem Heimatland China. Bis heute konnte Xiaobo den Preis nicht persönlich entgegennehmen, da er sich in einer 11-jährigen Haft befindet und von der chinesischen Regierung als „Krimineller“ gehandelt wird. Das chinesische Fernsehen weigerte sich, die Preisverleihung auszusenden und führte 2010 den landeseigenen Konfuzius-Friedenspreis ein. Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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