Gute Vorsätze

Vorsatz bedeutet, eine feste Absicht zu haben, sich etwas vorzunehmen, oder sich etwas besonders bewusst zu machen. Mit einem guten Vorsatz ist beabsichtigt, entweder etwas besonders gut, oder etwas besser zu machen, als es in der Vergangenheit gewesen ist. Man könnte auch sagen, dass ein neuer Anlauf genommen wird. Seit Menschengedenken ist der Jahreswechsel dazu eine, wenn nicht die passende Gelegenheit. Abgesehen vom Schaltjahr hat jedes Jahr 365 Tage. Die sind am Silvesterabend buchstäblich gelebtes Leben. Ein Resümee, das in den letzten Stunden oder auch Tagen des Jahres gezogen worden ist, fällt in vielen Fällen eher gemischt aus. Wenn sich die erreichten und die nichterreichten Ziele in etwa die Waage halten, dann war es ein durchwachsenes Jahr. Für die laufenden Einnahmen und Ausgaben zum Lebensunterhalt ist der Monat die Zeitrechnung, für die guten Vorsätze hingegen das Jahr. Das war seit jeher so und wird deshalb Brauch genannt. Der wird innerhalb einer Gemeinschaft als eine feste sowie ausgeprägte soziale Gewohnheit bezeichnet. Im Altdeutschen heißt Brauch usus, abgeleitet von dem lateinischen Wort uti, zu Deutsch gebrauchen.

Ziele setzen und neu starten

Zum Jahreswechsel werden viele Redewendungen bemüht, die allesamt dasselbe Ziel haben: Manches oder Vieles soll besser gemacht und besser werden als im auslaufenden Jahr. Neustart, Neuanfang, neue Zielsetzungen oder gute Vorsätze in die Tat umsetzen. Dieser Brauch zum Jahreswechsel ist nicht als einzelnes Brauchtum überliefert, sondern er hat sich im Laufe vieler Jahrhunderte eingeprägt, sozusagen eingebürgert. So ist es guter Brauch, sich in den Sekunden und Minuten des Jahreswechsels von Silvester zu Neujahr ein gutes neues Jahr, viel Glück und Gesundheit zu wünschen. Ob zu zweit, ob in einer Gruppe, in einer Gesellschaft, am Fernsehgerät oder im Internet; „a happy new year“ zu wünschen ist ein weltweiter Brauch, der keine Landesgrenzen kennt. In vielen Bereichen beginnt eine neue Zeitrechnung, von der Politik über die Wirtschaft bis hin zur Familie. Vorsätze sind eine Voraussetzung für Wünsche und Ziele. Die einen wollen mit dem Rauchen aufhören, die anderen möchten auch im neuen Jahr gesund bleiben oder wieder werden. Das, was bisher nicht geklappt hat, soll nochmals, ein letztes Mal versucht werden.

Mit ernsthaftem Vorsatz neue Ziele setzen

Rauchen, gesund oder enthaltsam sind Ambitionen, mit den viele Menschen in das neue Jahr hineingehen. Frauen möchten schlanker werden, Männer ihrerseits fitter und trainierter. Heranwachsende hoffen auf die erste Liebe im neuen Jahr, und das kleine Kind registriert den ersten kuscheligen Teddybär. Für jeden bietet der Jahreswechsel die Gelegenheit zur Vorfreude. Doch wie sieht es 360 Tage später aus, was ist bis dahin aus dem einen oder anderen Vorsatz geworden. Verlässliche Statistiken darüber gibt es nicht. Im Grunde genommen liegt es an jedem Einzelnen, wie ernst er seine Ziele und Vorsätze nimmt. Eigenschaften wie Disziplin, Ernsthaftigkeit oder Charakterstärke sind unentbehrlich, um selbstgesetzte Ziele zu verfolgen und zu erreichen. Das Rauchen zu beenden ist oftmals schwieriger, als zunächst gedacht. Gesagt ist leichter als getan. Dasselbe gilt für ein gesund werden durch bewusstes Abnehmen. Rechnerisch ist das ganz einfach; täglich werden weniger Kalorien aufgenommen als verbraucht werden. Doch das fällt schwer, weil damit ein Verzicht verbunden ist. Über Kurz oder lang bleibt es dabei, und nach hundert oder zweihundert Tagen gerät leicht in Vergessenheit, dass ein gesund werden der eigentliche Anlass für diesen an sich guten Vorsatz gewesen ist.

Menschen weltweit mit denselben Vorsätzen

Um den einen oder anderen Vorsatz tatsächlich umzusetzen, ist auch etwas Glück sehr hilfreich. Das sind meistens Lebensumstände, die sich zufällig fügen. Der Berufswechsel in ein Nichtraucherhotel ist der letzte Anstoß dazu, um das Rauchen endgültig aufzugeben. Das gilt für Frauen ebenso wie für Männer. Erfahrungsgemäß haben gemeinsame Vorsätze zu zweit die beste Chance, dauerhaft in die Tat umgesetzt zu werden. Der eine zieht den anderen mit, muntert ihn auf oder hebt warnend den Finger. Eine größere Gruppe wird sehr leicht heterogen, sodass sich daraus kleine Grüppchen bilden, die ihre Vorsätze entweder umsetzen oder aufgeben. Die Gruppe als solche löst sich dadurch früher oder später auf. Das Schöne an dem Brauch „Alle Jahre wieder“ ist die Gewissheit, dass es immer wieder ein nächstes Mal gibt. Wenn das Jahr nun doch nicht so verlaufen ist wie geplant, dann kann es an Silvester noch einmal versucht werden – dann aber vorsichtshalber mit Unterstützung, das heißt zu zweit. Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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