Darts in Deutschland

Darts gehört in England zu den beliebtesten Freizeit- und Profisportarten überhaut. Die im Alexandra Palace ausgetragenen Spitzenturniere bilden immer wieder Höhepunkte im Sportjahr. Es ist kein Zufall, dass die weltbesten Dartsspieler, die in den Verbänden WDF und PDC spielen, aus dem englischsprachigen Raum kommen. Man denke an Phil Taylor, Adrian Lewis oder Gary Anderson. Seitdem internationale Dartsturniere auch in Deutschland im Fernsehen übertragen werden, ist Dart aber auch in Deutschland mächtig im Aufschwung begriffen.

Kleine Regelkunde des Dartsports

Für alle, die mit dem Dartsport noch nicht so vertraut sind, hier noch einmal die Dartsregeln in komprimierter Zusammenfassung: Das Dartboard ist in 20 Segmente unterteilt, die über eine unterschiedliche Wertigkeit von eins bis 20 verfügen. Im Mittelpunkt befinden sich die Felder Single Bull (25 Punkte) und Bull’s Eye (50 Punkte). Außerdem gibt es auf dem Dartboard einen inneren und einen äußeren Ring. Trifft der Spieler in ein Feld des inneren Rings werden die Punkte des Segments verdreifacht (Triple), trifft er in ein Feld des äußeren Rings werden die Punkte verdoppelt (Double). Den offiziellen Regeln entsprechend, werfen die Spieler abwechselnd drei Darts auf das Board. Das Ziel ist es, 501 Punkte exakt auf null zu bringen. Um ein so genanntes Leg zu gewinnen, muss der Spieler mit seinem letzten Wurf ein Double Feld (oder Bull) treffen und damit seine Punkte auf null bringen. Dass es sich beim Dart um ein Spiel handelt, dass extrem viel Geschicklichkeit und ein gutes Augenmaß erfordert, wird an den Abmessungen deutlich: Die Spieler werfen aus einer Entfernung von 2,37 Metern auf die in 1,37 Metern Höhe angebrachte Scheibe. Nach der Wettkampfordnung des Deutschen Dartverbandes (DDV) beträgt das Innenmaß der Double und Triple Felder acht Millimeter und das Bull’s Eye hat einen Durchmesser von 12,7 Millimetern.

Darts: Vom Pub- und Volkssport zum Profisport

In England wurde Darts nicht nur erfunden, es hat sich dort auch zu einer der beliebtesten Pub- und Volkssportarten entwickelt. Einen vergleichbaren Status genießt das Spiel ansonsten nur in den Niederlanden, die über eine gute Jugendförderung verfügt und immer wieder internationale Spitzenspieler hervorbringt. Dem Weltdartverband gehören rund 60 Nationen an. Die besten Spieler sind jedoch nicht unter dem Dach des WDF zu finden, sondern in der Professional Darts Corporation (PDC). Die Profiliga der 16 besten Spieler wurde 1992 gegründet und expandiert mittlerweile auch auf dem europäischen Kontinent. Ihre Weltmeisterschaften und Turniere ziehen überall die Massen an. Die Wettbewerbe sind mit hohen Preisgeldern dotiert.

Ligen, Verbände und Turniere in Deutschland

Mittlerweile hat sich aber auch in Deutschland eine professionelle Struktur des Dartssports herausgebildet. Der Deutsche Dartsverband (DDV) organisiert auf Bundes- und Landesebene Ligen und Ranglistenturniere. Jedes Jahr finden nun auch drei WDF-Weltranglistenturniere in Deutschland statt. Sogar die PDC hat Deutschland mittlerweile entdeckt. Nach der Dutch Darts Foundation wurde 2006 auch in Deutschland ein Profiverband für den Dartssport, die German Darts Corporation (GDC), ins Leben gerufen. Seit 2007 veranstaltet die GDC eine eigene Turnierserie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für die Basisarbeit im Dartssport ist allerdings weiterhin der DDV zuständig. Er fördert die Jugendarbeit, veranstaltet Ranglistenturniere und organisiert die Darts-Bundesliga. Außerdem ist der Verband für die Festsetzung und Überwachung der Regeln zuständig. Ähnlich hohe Preisgelder wie bei den Weltmeisterschaften oder den PDC-Turnieren hat der DDV nicht zu bieten. Dafür ist es ihm aber gelungen, den Boom des Dartssports in Deutschland in geordnete Bahnen zu leiten und vielversprechende Talente zu entdecken. Zu diesen Talenten, die sich auch schon für PDC-Turniere qualifizieren konnten, gehört zum Beispiel Kevin Münch. Bild: F.H.M. / pixelio.de
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