Der Medienstreit mit Red Bull
Der größte Nebenkriegsschauplatz im Motorsport ist aktuell der verbale Schlagabtausch mit Red Bull. Deren Teamchef Christian Horner sagt voraus, dass die Formel 1 als Gesamtprodukt unter der Dominanz von Mercedes leide und das Interesse langfristig sinken werde. Seine Forderung ist nun, dass die Regelhüter ins Reglement eingreifen sollen, um Mercedes einzubremsen. Beim Blick auf das nackte Ergebnis ist diese Forderung sehr verständlich. Laut Aussagen von Red Bull sei der neue Renault-Motor ziemlich unfahrbar und das Auto habe im Vergleich zu Mercedes rund 100 PS weniger. Als Untermauerung dieser Forderung drohte Helmut Marko, der Motorsportberater von Red Bull, sogar mit dem Ausstieg des Sponsors. Die Antwort auf diese Ansage, wie überlegen Mercedes derzeit sei und wie man diesen Zustand beenden könnte, riet Toto Wolff, der Mercedes-Motorsportchef, zu einem Besuch der Klagemauer in JerusalemWie könnte mehr Spannung erzeugt werden?
Bernie Eccelstone, der Boss der Formel 1, möchte das Problem der fehlenden Spannung lösen. Er folgt zunächst der Argumentation von Red Bull Teamchef Christian Horner, dass das Kräfteverhältnis zu Gunsten der Mercedes-Konkurrenz verändert werden müsse. Horner verweist nebenbei auf Zeiten der eigenen Dominanz und beklagt, dass damals alles unternommen wurde, um Red Bull wieder einzufangen. Der Vorsprung von Mercedes sei nämlich dadurch entstanden, dass mehrere Mitarbeiter von Mercedes bei der neuen Definition der Motorenregeln der FIA mitgearbeitet hätten. Dadurch habe Mercedes einen Wissensvorsprung gegenüber der Konkurrenz gehabt. Dieser Vorteil soll nun ausgeglichen werden. Jedoch trifft diese Idee auf ein geteiltes Echo. Dem klaren Befürworter Red Bull stehen Ferrari und Mclaren gegenüber. Ferrari möchte den Vorsprung aus eigener Kraft verkürzen und Mclaren sieht den Fehler definitiv nicht bei Mercedes und befürchtet eher, dass die Motivation sinken könnte, die beste Leistung abzurufen, wen man dafür am Ende bestraft wird. Der F1-Rennzirkus ist aber letztlich nicht nur Sport nach Fairness, sondern eben auch ein Geschäft. Damit der Betrieb als Gesamtkonzept funktioniert, müssen beide Seiten stimmen. Diese Auffassung vertritt unter anderem Ex-Fahrer David Coulthard. Bild: Alexander Dreher / pixelio.deApologies, but no related posts were found.