Das Wesen des Manschettenknopfs:
Grundsätzlich wird der Manschettenknopf zum Schließen einer Doppelmanschette verwendet. Hierbei können die Manschettenknöpfe aus völlig verschiedenen Materialien gefertigt sein. Typischer Weise werden Stein, Holz, Horn, Glas, Metall oder Edelmetalle verwendet, wobei selbstverständlich all diese Materialien auch kombiniert werden können. Die Befestigung des Manschettenknopfs wird entweder über einen Knebel oder eine Drahtkette (so genannte Kugelstecker) erreicht. Andere Knöpfe verwenden wiederum eine Klappmechanik, während beim so genannten „Walschwanzverschluss“ eine Stange zunächst flach zum Einstecken gedreht werden muss, um sie dann für den richtigen Halt zurückzudrehen. Die Vorderseite kann mit Edelsteinen, Holz oder Emaille verziert sein, wobei diese zwei- oder dreidimensional ausgestaltet sein kann. In seiner einfachsten Variante wird ein doppelter farbiger Seidenknoten verwendet. Auch für das Anlegen des Manschettenknopfs gibt es verschiedene Varianten. Eine dieser Tragearten wird beispielsweise in folgendem Video vorgestellt:Auch im Fernsehen trägt der elegante Mann Manschettenknöpfe. Beispielsweise schmückte sich die Figur des amerikanischen Kongressabgeordneten Frank Underwood in der Erfolgs- Serie „House of Cards“, verkörpert durch Schauspiel- Legende Kevin Spacey, mit Manschettenknöpfe mit den Initialen "F" und "U" und setzte mit seinem Auftritten Maßstäbe einer neuen männlichen Eleganz.
Die Geschichte des Manschettenknopfs
Auch wenn die ersten Manschettenknöpfe bereits im 17 Jahrhundert auftauchten, wurde das Herrenaccessoire erst im 18 Jahrhundert richtig populär. Es mag wenig überraschen, dass seine Entwicklung eng mit dem Vormarsch des Herrenhemds verknüpft war. Die erste Grundform einer offenen Tunika mit zwei Ärmeln und einem groben Kragen wurde bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. verwendet. Damals trug der Mann das Hemd direkt auf der Haut und war so nicht nur vor Verschmutzungen sondern auch vor den gröberen Materialien geschützt, die er – beispielsweise als Jacke- über der Tunika trug. Das Hemd bedeckte nicht nur den Oberkörper sondern teilweise auch die Handgelenke und den Nacken. Diese sichtbaren Teile des Oberhemdes wurden nach dem Mittelalter modisch gestaltet. Man begann das zuvor rein funktionale Hemd nun mit Halskrausen, Rüschen und Stickereien modisch aufzuwerten. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Manschetten ebenso wie der Kragen noch mit Bändern fixiert. Mit Beginn des Jahrhunderts und dem Erstarken des Bürgertums wurde die Herrenmode plötzlich stark konventionalisiert. Männer trugen tagsüber einen zivilen Gehrock, der ab Mitte des 19. Jahrhunderts über moderne Manschetten verfügte. Zu dieser Zeit war es auch üblich diese gestärkt zu tragen, um den formellen Charakter der Kleidung noch weiter zu unterstreichen. Aufgrund der Steife ließen sich die Manschetten jedoch nicht mehr mit einem einfachen Knopf schließen, so dass man den Manschettenknopf ersann. Ab Mitte des 19 Jahrhunderts war es daher in Ober- und Mittelschicht üblich, Manschettenknöpfe zu verwenden. Im Zuge der industriellen Revolution gab es diese fabrikgefertigt und preisgünstig zu kaufen. Aus dem Gehrock entwickelte sich schließlich im 20. Jahrhundert der dunkle Anzug für die Bürotätigkeit. Für besonderen Anlässe wurde zu dieser Zeit der Frack oder Smoking aus dem Schrank geholt. Diese puristische Form der Kleidung bot wenig Platz mehr für spielerische Schmuckstücke. Überhaupt wurde Herrenschmuck auf ein verschwindend kleines und eher spärliches Maß reduziert. Daher wurden auffällige oder gar bunte Manschettenknöpfe nur von sehr wenigen, extravaganten Männern getragen oder von denen, die sich ohnehin alles „erlauben“ durften. Einer dieser Männer war Edward VII., der Prinz auf Wales, der Ende des 19. Jahrhunderts bunte Fabergé- Manschettenknöpfe zum absoluten „Must- Have“- Accessoire der Zeit machte. Durch sein Vorbild avancierte der Manschettenknopf nicht nur zum modischen Renner sondern auch zu einem der wenigen anerkannten Schmuckstücke des modebewussten Manns. In den 20er Jahren feierte der Manschettenknopf seine Glanzzeit und war in allen möglichen Materialien, Formen und Farben zu kaufen. Er wurde nicht nur mit Edelsteinen besetzt angeboten, sondern es gab auch für den kleineren Geldbeutel kostengünstige Kopien zu erstehen. Emaillierte Manschettenknöpfe erfreuten sich zu dieser Zeit besonderer Beliebtheit. Da die Hemden nicht mehr gestärkt getragen wurden, setzte sich gleichzeitig auch ein neuer, sportlich- schlichter Stil durch. Aus diesem Grund verzichteten viele Männer im Büro nun auf den Manschettenknopf am Ärmel. Nach dem Zweiten Weltkrieg und im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs der 50er Jahre, zeigte jeder „was er hatte“. Der neue finanzielle Erfolg wurde offen zelebriert und stark nach außen gelebt. Der elegante Gentleman der 50er Jahre schmückte sich beispielsweise mit einer edlen Zigarettendose, Krawattennadel, Schlüsselkette und eben prächtigen Manschettenknöpfen. Diese Tradition wurde in den wilden 60er Jahren fortgesetzt, wobei die Manschettenknöpfe immer extravaganter wurden, je nachdem wie sehr ihr Träger als „Dandy“ wirken wollte. Der wohl bekannteste Vertreter die Street- Dandy Mode aus dem „Swinging London“ war sicher der Sänger Mick Jagger, dessen ausgefallenen Outfits einiges Aufsehen erregten. In den 70er Jahren passte der prächtige Schmuck nicht mehr zum anti-materialistischen Weltbild der neuen Hippie- Bewegung. Zu dieser Zeit verschwand der Manschettenknopf fast vollständig vom Ärmel und wurde durch einen schlichten Knopf ersetzt. In dieser Zeit wurden in vielen Familien die kostbaren Manschettenknöpfe, die zum Erbe gehörten, in Ohrstecker für die Damenwelt umgearbeitet. Auch nach Abklingen der Hippie-Ära galt der Manschettenknopf weiterhin als altmodisch und förmlich, bis er schließlich Ende der 80er Jahre eine zaghafte Renaissance erlebte.Was signalisiert das Tragen eines Manschettenknopfs über seinen Besitzer?
Wer heute einen Manschettenknopf trägt zeigt, dass er über einen detaillierten Blick und Modebewusstsein verfügt, denn heute trägt der distinguierte, gepflegte Gentleman bei Schmuck niemals zu dick auf. Stattdessen wählt der modische Mann seine Accessoires sehr individuell aus und beschränkt sich auf wenige aber elegante Stücke. Anhand dieser kann er seinen guten Geschmack unterstreichen, wobei ihm heute eine riesige Auswahl verschiedener Manschettenknöpfe zur Auswahl steht. Neben Krawatte und Ehering kann der heutige Gentleman vor allem mit Manschettenknöpfen glänzen. Diese passen sowohl zum Büroanzug als auch zum großen Auftritt am Abend. Hierbei müssen die Manschettenknöpfe nicht immer aus hochwertigem Gold oder Silber oder anderen Edelmetallen sein. Zwar tragen besonders modebewusste Herren häufig eigens für sie angefertigte Manschettenknöpfe aus Manufakturen, die beispielsweise die eigenen Initialen oder das Familienwappen zeigen, doch es kommt letztendlich auf die Persönlichkeit des Trägers an. Manche setzen auf eine Seemannsoptik, während andere mit Holz oder Horn ihre Naturverbundenheit zum Ausdruck bringen möchten. Daher kommt es nicht auf den Preis, sondern allein auf den guten Geschmack an. Farblich zum Anzug passende Seidenknoten in Grün, Rot oder Schwarz können großartige Akzente setzen und sind eine kostengünstige Alternative. Auch wenn sie nicht viel kosten, wirken sie dennoch weitaus eleganter als der normale Hemdknopf. Damit Manschettenknöpfe als Accessoire jedoch nicht aufgesetzt wirken, muss das Outfit insgesamt elegant wirken und aus überzeugendem Material gefertigt sein. Elegante und feine Manschettenknöpfe, die unter dem Ärmel eines gut sitzenden Anzugs hervorblitzen, sind immer ein echter Hingucker. Hierbei wählt der moderne Mann stets farblich abgestimmte Accessoires und setzt insgesamt auf Understatement.Zu welchen Anlässen passen Manschettenknöpfe?
Wer nun Lust auf das kleine Schmuckstück am Ärmel bekommen hat, sollte genau wissen, zu welchem Anlass Manschettenknöpfe angebracht sind. Im Büro sind sie überall dort vorzufinden, wo man auf Eleganz und Stil besonderen Wert legt. Insbesondere findet man das Schmuckstück bei eher konservativen Berufen wie beispielsweise bei Rechtsanwälten, in der Bank, in Unternehmern oder bei Unternehmensberatern. Wer förmliche Einladungen wahrnimmt und das Unternehmen repräsentiert, wird gerne zu einem eleganten Hemd mit doppelten Manschetten und hochwertigen Manschettenknöpfen in Gold oder Silber greifen. Dieser Dresscode gilt als „Smart Casual“ Dresscode, eine gängige Umschreibung für einen lockeren Bekleidungsstil der jedoch durch hochwertige Accessoires – wie beispielsweise Sakko, elegante Schuhe und Manschettenknöpfe- aufgewertet wird. Lautet der Dresscode eher „Casual“ sollte man auf Manschettenknöpfe lieber verzichten und stattdessen zu bequemen Sneakers und einer Kapuzenjacke greifen. Bei besonders festlichen Anlässen und insbesondere Hochzeiten sind Manschettenknöpfe nahezu Pflicht, da man hier mit der Kleidung dem Anlass und seiner Bedeutung huldigt. Daher zieht der Mann bei Hochzeiten oft seinen besten, auf jeden Fall aber einen eleganten Anzug an und verziert das darunter getragene Hemd mit Doppelmanschette selbstverständlich mit den entsprechenden Knöpfen, die seine Persönlichkeit hervorheben.Auch die Ladies können mitmachen
Zum Schluss werden nun die weiblichen Leserinnen angesprochen, denn das Tragen von Manschettenknöpfen ist keineswegs ein alleiniges Privileg der Herren. Auch die Ladies können jederzeit zu diesem - für sie leicht extravaganten Schmuckstück - greifen und hiermit ihr Büro- oder Abendoutfit aufwerten. Die Auswahl ist heute so enorm groß, dass Frauen beispielsweise einen robust-männlichen Manschettenknopf wählen der einen sehr elegant-weiblichen Akzent mit femininen Seidenknötchen setzen können. Auch der Mode-Klassiker Jeans und weiße Bluse lässt sich mit einem farbigen Kontrapunkt am Ärmel cool und witzig umgestalten. Ihrer Fantasie für Mode ist also - auch am Ende Ihres Ärmels - keine Grenze gesetzt! Bildquelle: familylifestyle / www.fotolia.deApologies, but no related posts were found.