Worauf muss bei der Arztpraxiseinrichtung geachtet werden?
Ganz egal, ob man eine bestehende Arztpraxis modernisieren oder eine Arztpraxis mit innovativen Arztpraxiseinrichtung neu gestalten möchte - es gibt vieles, das bei diesem Projekt beachtet werden muss. Schließlich kommt es nicht nur darauf an, dass der Arzt einen professionell ausgestatteten Arbeitsplatz hat - auch die Patienten müssen sich in der Praxis wohl fühlen. Daher müssen verschiedene Aspekte wohl überlegt sein: So spielen bei der Praxiseinrichtung unter anderem die Gestaltung des Wartezimmers, die Praxismöbel, die Rezeption und auch die Lichtplanung eine wichtige Rolle.
Warum ist die richtige Arztpraxiseinrichtung so wichtig?
Dass eine Arztpraxis nach außen hin kompetent wirken soll, steht außer Frage. Allerdings kommt es nicht nur auf Professionalität an, sondern auch darauf, mit der richtigen Arztpraxiseinrichtung eine Atmosphäre zu schaffen, in der Patienten sich willkommen, geschätzt und ernst genommen fühlen. Gleichzeitig sollten auch Mitarbeiter eine Umgebung erhalten, in der sie gerne arbeiten und volle Leistungen erbringen können. Stellen Sie sich vor, Sie kommen in eine Praxis mit grellen Neonröhren an der Decke, unbequemen Stühlen im Wartezimmer und einer abgenutzten Arztpraxiseinrichtung - würden Sie sich hier gerne behandeln lassen?
Wer eine eigene Praxis einrichtet, sollte aus diesem Grund schon frühzeitig ein Konzept entwickeln, das auf vielen Ebenen stimmig und durchdacht ist.
Komfort und ein schönes Ambiente - worauf kommt es bei einer Arztpraxiseinrichtung an?
Wenn das Wartezimmer genügend Platz bietet, sollte dieser im Rahmen einer Neugestaltung der Arztpraxiseinrichtung auch ausgenutzt werden. Investieren Sie daher in bequeme, hochwertige Sitzgelegenheiten. Einfache Stühle aus Kunststoff sind zwar günstig und reichen zum Sitzen aus, allerdings fühlt man sich in einem gepolsterten, kompakten Sessel gleich deutlich wohler. Achten Sie darauf, dass es sich um Sitzgelegenheiten handelt, die sich auch für ältere Menschen eignen, die Probleme mit dem Aufstehen haben.
Sessel und Sofas sollten allerdings nicht nur aufgrund einer ansprechenden Optik ausgewählt werden, sondern auch aus qualitativen Materialien bestehen. Da diese Praxismöbel Tag für Tag genutzt werden, sind sie hohen Belastungen ausgesetzt und nutzen sich daher auch entsprechend schnell ab. Billig verarbeitetes Mobiliar hält dann oft nur wenige Monate. Von Vorteil ist außerdem, wenn sich die Oberflächen der Praxismöbel leicht reinigen oder gar abnehmen lassen, denn schließlich spielt Hygiene gerade in Arztpraxen eine entscheidende Rolle!
Beruhigende Hintergrundmusik verfehlt ihre Wirkung ganz sicher nicht: Patienten, die im Wartezimmer sitzen, fühlen sich damit wohler als mit vollkommener Stille. Die Musik lenkt ab und vertreibt die Zeit. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Patienten auch eine kleine Bar mit Getränken, einen Wasserspender oder eine Kaffeemaschine zur Nutzung anbieten. Für Kinder ist eine Ecke mit Spielzeug und Büchern ideal.
Wie Farben unsere Stimmung beeinflussen: Das richtige Konzept für Arztpraxen
Noch bis vor einigen Jahren waren Arztpraxen oft steril weiß oder auch grau und altbacken. Heutzutage ist dies längst Vergangenheit, denn moderne Praxen setzen vor allem auf einen ansprechenden Eingangsbereich. Dies hat verschiedene Gründe: Einerseits wirkt ein schönes, durchdachtes Farbkonzept natürlich einladend und professionell, andererseits bieten Farben die Möglichkeit, einzelne Bereiche optisch klar voneinander abzugrenzen. Darüber hinaus ist bekannt, dass Farben großen Einfluss auf unsere Stimmung haben können - dieser Aspekt ist beispielsweise gerade in Zahnarztpraxen von Bedeutung. Wenn ein Patient schon im Wartezimmer das Gefühl erhält, in guten Händen zu sein, ist dies die beste Basis für ein gutes Vertrauensverhältnis.
Überlassen Sie die Farbwahl nicht dem Zufall, sondern wählen Sie die Töne für Ihre Praxis gezielt und bewusst aus. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der wichtigsten Farben und ihre Wirkung auf den Menschen vor.
Orange: Wirkt in der Arztpraxiseinrichtung freundlich, einladend und frisch. Ideal für Behandlungszimmer, in denen Behandlungen durchgeführt werden, die das Wohlbefinden beeinflussen - wie beispielsweise Kosmetikstudios.
Gelb: Wirkt fröhlich und regt die Kreativität an. Hervorragend für den Eingangsbereich und die Rezeption geeignet.
Rot: Bringt Dynamik in den Raum, wirkt anregend und sollte daher nur sparsam eingesetzt werden. Für professionelle Arztpraxen meist nur im Eingangsbereich oder in dunklen Tönen für eine Wand im Wartezimmer geeignet.
Blau: Wirkt beruhigend und tiefgründig. Ideal für Behandlungsräume in Zahnarztpraxen. Vor allem warme Blautöne wie Türkis sind eine gute Wahl, vor allem für nördlich ausgerichtete Räume, in die die Sonne nicht scheint.
Grün: Wirkt frisch, natürlich und beruhigend. Eine immer passende Farbe für Arztpraxen jeglicher Art und in vielen Nuancen integrierbar.
Ganz egal, welche Farbe man letzten Endes für seine Arztpraxiseinrichtung wählt - wichtig ist, auf ein einheitliches Konzept zu setzen, so dass in allen Räumen ein klarer roter Faden hinsichtlich der Gestaltung zu erkennen ist. Wählen Sie am besten Töne aus derselben Farbfamilie: Für die Rezeption bietet sich so beispielsweise ein frisches Limettengrün an, während in Wartezimmern smaragdgrüne Sessel zum Verweilen einladen und der Flur in Lindgrün gestrichen ist. Helle Töne tragen bei der Praxiseinrichtung übrigens dazu bei, kleine Räume flächiger wirken zu lassen.
Eine andere Möglichkeit ist, bei der Arztpraxiseinrichtung bewusste Kontraste zu setzen, indem jedem Raum eine eigene Farbe zugeteilt wird. Möchte man keine ganzen Wände streichen, bietet sich als Alternative ein farbiger Streifen in mittlerer Höhe an, der sich durch den ganzen Raum zieht - wie beispielsweise in Lila für das Wartezimmer und in Gelb für den Flur.
Nicht zuletzt spielt auch die Art der Praxis eine Rolle bei der Planung des Farbkonzepts. Kinderärzte dürfen bei der Praxiseinrichtung ruhig auf bunte Farben setzen, denn schließlich sollten sich die Kleinen darin wohl fühlen. Frauenarztpraxen setzen dagegen häufig auf Pastelltöne wie Hellblau oder Rosa. Achten Sie also darauf, dass das Farbkonzept zur Zielgruppe passt.
Auch die Dekoration spielt eine Rolle bei der Praxiseinrichtung
Nicht nur die richtige Farbe und die Arztpraxiseinrichtung, auch die Details sollten gezielt geplant werden. Bei der Dekoration gilt grundsätzlich: Weniger ist mehr. Das bedeutet nicht, dass Sie auf schöne Deko verzichten sollten - allerdings ist es besser, jeden Gegenstand bewusst auszuwählen und ihn in Szene zu setzen. Verzichten Sie also darauf, viel Krimskrams wie Figuren oder nichtssagende Wandbilder zu integrieren, nur damit sich irgendetwas im Raum befindet. Schnell kann dies eine Praxis unaufgeräumt und sogar unprofessionell wirken lassen.
Für eine freundliche und frische Stimmung bieten sich immer Pflanzen an. Wählen Sie in jedem Fall Sorten, bei denen das Allergiepotenzial möglichst gering ist. Blütenpflanzen sind deshalb eher keine gute Wahl, stattdessen sind Gummibäume oder Aloe Vera ebenfalls eine schöne Zierde. Zumal brauchen diese Pflanzen nicht täglich Wasser und sind relativ pflegeleicht. Gummibäume regulieren darüber hinaus aktiv die Raumluft und filtern auf natürlichem Wege viele Schadstoffe.
Möchte man Skulpturen oder Bilder in die Räume integrieren, dann sollte man sich in erster Linie am eigenen Geschmack orientieren. Natürlich müssen Sie keine Rembrandt-Kopie in Ihre Praxis hängen, wenn Sie Kunst nicht mögen - allerdings gibt es sicher auch noch andere Motive, die Ihnen gefallen und gut in eine Praxis passen. Eine ausgefallene Skulptur neben der Rezeption hat beispielsweise einen hohen Wiedererkennungswert und wird sicher von vielen Besuchern thematisiert. Darüber hinaus ist es auch für einen selbst von Vorteil, wenn man sich mit Dingen umgibt, die einem gut gefallen. So fühlt man sich während der Arbeit wohl und entwickelt vielleicht sogar mehr Motivation.
Schaffen Sie ein offenes Raumkonzept
Ganz egal, wie viel Fläche Sie in Ihrer Arztpraxis zur Verfügung haben - achten Sie darauf, dass die Räumlichkeiten, wie das Behandlungszimmer, möglichst hell und offen gestaltet werden können. Hier dürfen Sie ruhig auch etwas tricksen: Glastüren bringen beispielsweise viel Licht in einen Raum und geben ihm mehr Tiefe. Schwere Samtvorhänge wirken ebenfalls altbacken und alles andere als einladend. Besser sind leichte, transparente Stoffe, durch die das Tageslicht in den Raum strömen kann.
Es gilt grundsätzlich, bei der Praxiseinrichtung eine gesunde Balance zwischen wohnlichem Ambiente und Professionalität zu schaffen. Ein harmonisches Farbkonzept mit einladenden Farben, ein gemütliches Wartezimmer und dekorative Pflanzen machen bereits viel aus und sorgen für eine Atmosphäre, die von Patienten sicher sehr positiv aufgenommen wird.
Achten Sie außerdem darauf, dass in der ganzen Praxis möglichst viel Ordnung herrscht. Klare Strukturen, saubere Oberflächen und geschlossene Schränke lassen sowohl die Rezeption als auch das Behandlungszimmer ordentlich wirken. Natürlich wird in manchen Räumen, wie beispielsweise in einem Behandlungszimmer, viel Stauraum für Ordner oder medizinische Geräte benötigt - doch kleine Gegenstände wie Dokumente, Hygieneprodukte oder Patientenakten werden am besten in geschlossenen Schränken untergebracht.
Nicht nur auf die Praxismöbel achten: Tipps für die perfekte Lichtplanung in der Arztpraxis
Licht ist ein Aspekt, dem bei der Gestaltung einer Arztpraxis besondere Aufmerksamkeit zuteil kommen sollte. Denn dieses wird für die verschiedensten Aufgaben benötigt: Bei der Untersuchung des Patienten im Behandlungszimmer, an der Rezeption, im Wartezimmer und auch bei der Arbeit am PC. Sehr praktisch sind hier bei der Lichtplanung vor allem moderne Smart-Home-Systeme, die eine einfache Steuerung ermöglichen und mit sparsamen LED-Leuchten kombiniert werden.
In Wartezimmern sollte die Lichtplanung vor allem auf Entspannung abzielen. Eine Beleuchtung, die nicht grell ist, aber in der man noch immer gut in Zeitschriften stöbern kann, ist hierfür ideal. So bieten sich beispielsweise warmweiße LEDs mit einem Wert von 3.000 Kelvin an. Versuchen Sie, indirekte Beleuchtung zu integrieren, was sich durch entsprechende Wand- und Deckenleuchten umsetzen lässt.
Für das Behandlungszimmer wird dagegen kräftigeres Licht benötigt, denn schließlich muss der Arzt sich seinen Patienten optimal untersuchen können. Das Licht sollte jedoch in keinem Fall blenden und die Konzentration unterstützen. Vor allem in Zahnarztpraxen ist helles Licht wichtig, doch hier wird in der Regel ohnehin eine Leuchte direkt über dem Behandlungsstuhl installiert.
In einigen Bereichen genügt auch gedämpftes Licht, wie zum Beispiel in Physiotherapie-Praxen oder bei Psychologen und Ärzten, die mit ihren Patienten hauptsächlich Gespräche führen.
Für Räume, in denen medizinische Untersuchungen durchgeführt werden, müssen die Farben unverfälscht wiedergegeben werden. Hierfür gibt es den sogenannten Farbwiedergabeindex, der unbedingt beachtet werden sollte. In einer Arztpraxis kann die richtige Lichtplanung viel bewirken - vor allem bei Patienten, die sich normalerweise nicht wohl fühlen, wenn sie eine Praxis aufsuchen.