Wie hängen Hunger und Kälte zusammen

Viele Menschen kennen das: wenn man Hunger hat friert man mehr und auch schon bei Temperaturen, die eigentlich angenehm für den Körper sind. Vor allem Menschen, die gerade eine Diät machen, stellen diese Reaktion des Körpers sehr oft fest. Es handelt sich dabei um einen ganz normalen Vorgang in unserem Stoffwechsel wenn der Magen leer ist. Aber was passiert genau dabei im Körper und warum kommt es zu dieser Reaktion?

Stoffwechsel bedeutet Wärme

Grundsätzlich wird frieren in der Medizin als eine absolut natürliche Reaktion unseres Körpers angesehen. Wird die Hautoberfläche zu kalt, werden entsprechende Informationen an das Gehirn geschickt, welche das Frieren auslösen. Diese wichtige Funktion schützt den Körper vor der Unterkühlung, ist aber ein unangenehmes Gefühl. Die Temperatur unserer Hautoberfläche ist grundsätzlich von der allgemeinen Durchblutung und auch von den Stoffwechselvorgängen im Körper abhängig. Bei allen Stoffwechseln in unserem Körper entsteht die so genannte Stoffwechselwärme, die über die Haut als Abwärme abgegeben wird. Vom Prinzip her funktioniert unser Körper hier wie ein Kraftwerk: mehr Verbrennung bedeutet mehr Energie, stärkerer Stoffwechsel bedeutet mehr Stoffwechselwärme. Ist genügend von dieser Abwärme vorhanden, ist für den Körper alles in Ordnung und es setzt kein Frieren ein. Während zu viel Stoffwechselwärme Schwitzen hervorruft, setzt bei zu wenig Abwärme das Frieren ein.

Hunger verlangsamt den Stoffwechsel

Damit unser Nahrungsstoffwechsel richtig funktioniert, müssen dem Körper Nährstoffe und Energie in Form von Kalorien zugeführt werden. Denn wo nichts ist, kann auch nichts verstoffwechselt oder umgangssprachlich „verbrannt“ werden. Es müssen also Nahrungsmittel in ausreichender Menge zugeführt werden. Durch das Gefühl des Hungers signalisiert der Körper uns, dass es an der Zeit ist, wieder Nahrung aufzunehmen um alle Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Fangen wir dann an zu essen und führen damit dem Körper die benötigte Energie zu, verschwindet das Hungergefühl und der Stoffwechsel kann im normalen Maß arbeiten, bis alles aufgebraucht ist. Anschließend wird er wieder über das Hungergefühl signalisieren, dass Nachschub benötigt wird. Wird dann keine Nahrung zu sich genommen, reagiert der Körper mit einem verlangsamten Stoffwechsel. Alles läuft dann nur noch auf Sparflamme. Somit entsteht nur noch sehr wenig Stoffwechselwärme, diese Abwärme reicht nicht aus um die Temperatur der Haut auf Normalmaß zu halten und der Körper reagiert mit Frieren. Das Frieren ist damit eines der Symptome, die Nahrungsmangel mit sich bringen kann. Ob dieses hungerbedingte Frieren schnell oder langsam einsetzt, ist ganz individuell und hängt von der allgemeinen körperlichen Verfassung ab. In der Regel kommt mit dem Hunger aber nicht sofort auch das Frieren, sondern es vergeht einige Zeit. Erst wenn das Hungergefühl stärker wird, schaltet der Körper runter und verlangsamt den Stoffwechsel. In den meisten Fällen ist es allerdings so, dass sehr schlanke Menschen wesentlich schneller frieren, wenn Hungergefühl vorhanden ist.

Verlangsamter Stoffwechsel ist nachteilig bei Diäten

Viele Menschen, die eine Diät durchführen, berichten regelmäßig davon, dass sie auffällig viel frieren. Manchen ist sogar durchgehend kalt. Der Grund ist auch hier der gedrosselte Stoffwechsel, weil dem Körper während der Diät nur wenige Kalorien und damit Energie zugeführt werden. Der Magen hat somit weniger zu tun, weil weniger Nahrungsmittel aufgenommen werden. Ein langsamer Stoffwechsel bedeutet aber auch, dass der Körper dabei sehr sparsam mit seinen Reserven umgeht. Deshalb ist diese natürliche Körperfunktion hinderlich, um Gewicht abzunehmen. Diäten, bei denen also knallhart die Energiezufuhr extrem heruntergefahren wird, nützen weniger als bewusste Gewichtsreduktion. Wer bei einer Diät friert, der nimmt weniger effektiv ab. Da dieses Anzeichen nicht nur die Diät beeinträchtigt, sondern den gesamten Körper, sollte in solchen Fällen der Diätplan überdacht und angepasst werden. Frieren durch Hunger ist immer ein Anzeichen dafür, dass dem Körper die vorhandene Energie keinesfalls ausreicht – das darf laut Forschungen der Medizin auch während einer Diät nicht auf die leichte Schulter genommen werden und zum Dauerzustand werden. Andernfalls können erste Symptome von verschiedenen Krankheiten auftreten. Bild: Espressolia / pixelio.de
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