Das Maintor Areal und der Winx-Tower

Frankfurt will wieder einmal hoch hinaus. Aktuell spektakulärstes Objekt ist das Maintor Areal westlich der Altstadt, gleich in der Nähe des Mains. Der Investor, die Immobiliengesellschaft DIC Asset, wirbt mit einem Mix aus „Leben und Arbeiten am Fluss“. Seit 2012 drehen sich dort die Kräne, um eine neue Hochhaussiedlung mit den drei Wolkenkratzern Winx, Porta und Panorama zu errichten. Das etwa 750 Millionen Euro teure Bauvorhaben ist mit viel Vorschusslorbeeren gestartet. Auf der Internationalen Messe für Immobilien in Cannes (MIPIM) bekam das Maintor Areal 2012 die Auszeichnung als „Best German Project“. Entwickelt haben das Viertel die Architekten des Büros KSP Engel & Zimmermann. Sie lassen ihr Konzept auf geschichtsträchtigem Boden entstehen. Denn wo heute die Betonmischer rotieren, hatte bis 2001 der Stahlchemiekonzern Degussa seinen Hauptsitz. Kernstück des Betriebsgeländes war ein fast 50 Meter hohes Gebäude, das sogenannte Degussa-Hochhaus. Weil das gesamte Grundstück gewerblich genutzt wurde, war es für den normalen Besucherverkehr nicht zugänglich.

Neues Quartier in bester Lage

Das soll sich nun ändern. Die Architekten setzen gezielt darauf, Frankfurt ein neues Stadtquartier in bester Lage zu geben. Da hier hauptsächlich Büros, sowie einige Restaurants und Einzelhandelsflächen entstehen, wird das Gelände zwangsläufig für den Besucherverkehr offen sein. Kernstück des Maintor Areal ist der so genannte Winx Tower. Er soll sich über 28 Stockwerke ganze 110 Meter in den Himmel recken und 42.000 Quadratmeter Nutzfläche bieten. Der Name leitet sich her vom englischen Wort wings, denn der Turm wird aus zwei Flügeln bestehen. Um seine Höhe gab es vor Baubeginn viele Diskussionen, denn ganz in der Nähe thront der Frankfurter Dom. Das Kirchengebäude hofft mit seinen 95 Metern Höhe immer noch auf die Aufnahme in die prestigeträchtige Weltkulturerbe-Liste der Unesco. Daher mussten die Planungen etwas angepasst und die endgültige Lage der Hochhäuser am Maintor Areal verändert werden. Die Arbeiten am Winx Tower sollten eigentlich noch 2014 beginnen, doch nun verschiebt sich der Start auf das kommende Jahr. Als Bauzeit gibt der Investor etwa 32 Monate an.

Premiumausstattung mit Sky Lounge und Dachgarten

Zu den Highlights des Gebäudes gehören neben der Fassade aus hellem Naturstein und Glas eine Premium-Ausstattung: eine Tiefgarage mit 178 Stellplätzen, zwölf Fahrstühle, bodentiefe Fenster, Heiz- und Kühldecken zur individuellen Steuerung sowie Sonnen- und Blendschutz. Die gläserne Lobby reicht über drei Etagen und elf Meter Höhe. Zum Durchatmen laden ein 800 Quadratmeter großer Garten auf dem Dach des Gebäudes ein sowie internationale Gastronomie und eine Sky Lounge mit spektakulärer Aussicht auf das Frankfurter Bankenviertel, den Fluss und die Altstadt. Außerdem gehört das historische Main-Palais zum Ensemble. Das Anfang des 19. Jahrhunderts errichtete Haus im klassizistischen Stil steht unter Denkmalschutz und wird im Zuge der Bauarbeiten saniert. Die Degussa nutzte das Gebäude früher für rauschende Feste und Empfänge. Wie heute bei Immobilien im Premiumsegment üblich, entsteht das Hochhaus nach Green Building Standard. Dafür wird es nach Fertigstellung von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert. Um das Ökosiegel zu erhalten, bekommt das Gebäude sogar abschließbare Fahrradboxen und spezielle Duschräume für Radler. Für Mieter mit Elektromobil stehen eigene Ladeterminals für die Batterie zur Verfügung.

Reichste Deutsche kauft den höchsten Turm

Erst Ende November war das Bauvorhaben deutschlandweit in die Schlagzeilen geraten. BMW-Erbin Susanne Klatten hatte verkündet, das Winx-Hochhaus am Maintor Areal Frankfurt gekauft zu haben. Damit hat DIC Asset als Investor das Gebäude bereits veräußert, bevor überhaupt die Bauarbeiten begonnen haben. Bei Baukosten von rund 350 Millionen Euro dürfte die reichste Frau Deutschlands mindestens diesen Betrag auf den Tisch gelegt haben. Das Investment wird sich aber zweifellos auszahlen. Denn dank der exklusiven Citylage in der Boomtown Frankfurt, sind bereits zwei Drittel des Winx Tower an die Fondsgesellschaft Union Investment vermietet. Das Hochhaus war das letzte Objekt des ambitionierten Immobilienprojekts, das vom Investor vermarktet wurde. Das spektakuläre Bauvorhaben am Mainufer ist damit schon jetzt ein voller Erfolg. Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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