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Wie sich die Panik vorm Zahnarzt äußert
Insgesamt geben 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung an, dass sie unter der Angst vorm Zahnarzt leiden. 12 Prozent verfügen über eine Dentalphobie. Hierbei handelt es sich um eine sehr starke Form der Angst. 5 Prozent von diesen vereinbaren generell keinen Termin. Die Phobie vor dem Zahnarzt bringt mehrere Beschwerden mit sich. Zum einen fühlen Betroffene sich psychisch oft unter Druck gesetzt, es kommt zu Verzweiflung, sozialer Isolation, Missbrauch von Schmerzmitteln und Depressionen. Physisch bedeutet eine so starke Angst oftmals das Fernbleiben der Untersuchung, wodurch sich Schmerzen, Abszesse, Zahnlücken, abgestorbene Zähne oder andere Beschwerden entwickeln können. Dabei kann nicht nur die Furcht unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sie kann auch aus sehr differenzierten Gründen existieren. Während einige Menschen nur ein unbehagliches Gefühl überkommt, machen sich andere bereits Tage vor dem Termin Gedanken, obwohl sie keine größeren Beschwerden verspüren. Die Untersuchung an sich nimmt bei Angstpatienten häufig unangenehme Erscheinungen an, selbst wenn es sich lediglich um den Vorsorgetermin handelt. Während es meistens gelingt, die Angst zunächst zu unterdrücken und nach außen hin nicht sichtbar zu machen, wird diese Mauer durch kleine Auslöser oft gebrochen. Aufgrund von einem falschen Wort oder einer unüberlegten Reaktion des Arztes, schaffen es Betroffene nicht mehr, ihre Panik zu verstecken. Stattdessen kommt es zu einer Panikattacke mit Herzrasen, Zittern und vermehrtem Schwitzen. Die Ausgeprägtheit solcher Symptome hängt maßgeblich vom Grad der Furcht ab. Bei den meisten Menschen handelt es sich noch nicht um eine ausgewachsene Phobie.Ursachen der Zahnarztangst
Sehr oft resultiert eine Zahnarztangst aus schlechten Erfahrungen. Diese können erst kürzlich gemacht worden sein oder bereits lange zurück liegen. Schmerzen oder eine empfundene Hilflosigkeit beim Zahnarztbesuch weisen das Potenzial auf, an der Phobie Schuld zu sein. Auch die Erzählungen von anderen Menschen, in denen der Zahnarztbesuch mit starken Schmerzen verbunden ist, schüren Ängste. Diese beziehen sich meistens vor allem auf Schmerzen, Spritzen, Bohrer und dem Gefühl des Ausgeliefertseins. Dabei zeigen Erfahrungen, dass die Panik ein größeres Maß annimmt, wenn der letzte Zahnarztbesuch besonders lange her ist. Auch sehr schlechte Erfahrungen im Privatleben können hinter den Beschwerden stecken. Dabei handelt es sich häufig um Vorfälle, die sich in der Kindheit ereignet haben. Es ist nicht unüblich, dass Menschen sich an das konkrete Ereignis nicht mehr erinnern, sondern nur die Furcht bleibt. Zu den Auslösern können hier sexueller Missbrauch oder regelmäßige Gewalt gehören. Betroffenen fällt es aufgrund solcher Erfahrungen oft schwer, anderen Personen zu vertrauen. Selbst wenn sie die Ereignisse nicht explizit bewusst mit dem Zahnarztbesuch in Verbindung bringen, können sie sich dennoch auf ihn auswirken. Obwohl viele Menschen an der Zahnarztangst leiden, kommt es nur in verhältnismäßig wenigen Fällen dazu, dass Betroffene die Untersuchung kategorisch meiden. Dies führt bei den akuten Angstpatienten zu teilweise schwerwiegenden gesundheitlichen Nachteilen. Kleinere Mängel, wie ein leichter Kariesbefall, können sich durch die Nichtbehandlung ausbreiten und größere Störungen verursachen. Zum einen entstehen so kosmetische Beschwerden, zum anderen Schmerzen und Erkrankungen. Ab einem gewissen Punkt können letztendlich die wenigsten Personen den Gang zum Zahnarzt vermeiden.Die Angst besiegen
Es existieren unterschiedliche Methoden, um die Zahnbehandlung für Angstpatienten erträglicher zu machen. Hierbei kann zwischen eigener Initiative, der des Arztes und anderen Therapien differenziert werden. Zunächst sollten Betroffene ihre Furcht nicht verheimlichen. Stattdessen ist es hilfreich, dass sie diese bereits beim Vereinbaren des Termins ansprechen. Dadurch wird dem Arzt und dem restlichen Personal die Möglichkeit gegeben, sich auf die Bedürfnisse einzustellen und besonders sensibel zu handeln. Während der Zahnbehandlung sollte ein Handzeichen zwischen dem Arzt und Patienten vereinbart werden. So wird dem Angstpatienten die Chance gewährleistet, die Behandlung bei Schmerzen zu unterbrechen. Gleichzeitig sollten sich vor allem Personen mit einer akuten Phobie nicht selber unter Druck setzen. Der Vorsorgetermin bedeutet nicht, dass die Beschwerden augenblicklich behoben werden müssen. Betroffene können sich die Behandlung zuhause erst einmal überlegen, ehe sie einwilligen oder ablehnen. Auch während der Zahnbehandlung ist immer die Möglichkeit gegeben, abzubrechen. Aus diesem Blickwinkel erscheint das Gefühl des Ausgeliefertseins weniger intensiv. Darüber hinaus muss auch die Beziehung zwischen Zahnarzt und Patient stimmen. Ohne ein Mindestmaß an Sympathie fällt es oft schwer, genügend Vertrauen zu fassen. Nicht allen Ärzten gelingt die Kunst, Angstpatienten durch Humor oder andere Eigenschaften abzulenken. Deswegen sollte bei der Wahl des Arztes keine falsche Scham eine Rolle spielen.Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: Was ist in Saschen Zahnarztbesuch alles versichert? |