Vorsorgeuntersuchungen werden oft von der Krankenkasse bezahlt

Um schweren Krankheiten frühzeitig entgegentreten zu können, ist es zunächst einmal notwendig, dass diese überhaupt diagnostiziert werden. Oftmals geht man aber erst zum Arzt wenn erste Symptome auftauchen, was unter Umständen aber schon ein fortgeschrittenes Stadium der Krankheit charakterisiert. Eine Lösung können Vorsorgeuntersuchen zur Früherkennung sein. Viele von diesen Vorsorgeuntersuchungen sollten weder lang dauern noch sind sie schmerzhaft. Zudem zahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Alles Gründe also, diese Möglichkeit der Früherkennungsuntersuchung von Krankheiten tatsächlich wahrzunehmen, wenn man schon Anspruch darauf hat und die Krankenkasse sie zahlt.

Welche Arten der Vorsorge werden übernommen

Bei den folgenden Früherkennungsuntersuchungen werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen:

  • Genereller „Gesundheit-Check-Up“: Kann ab einem Alter von 35 alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden. Blutdruckmessung, Blut- und Urin-Untersuchung sorgen dafür, dass Herz-Kreislauf-Probleme, Nierenerkrankungen oder Diabetes erkannt werden können. Derzeit gibt es bei uns knapp 6 (!) Millionen Diabetes-Erkrankte – Tendenz steigend
  • Hautkrebs-Screening: Ebenso alle zwei Jahre ab dem Alter von 35 möglich. Soll, wie der Name schon sagt, frühzeitig Hautkrebs erkennbar machen
  • verstecktes Blut im Stuhl: Hilft durch Untersuchen einer Stuhl-Probe auf unsichtbares Blut bei der frühzeitigen Erkennung von Darmkrebs und kann im Alter von 50 – 54 Jahren einmal jedes Jahr in Anspruch genommen werden
  • Darmspiegelung: Ebenfalls zur Erkennung von Darmkrebs. Ab 55 Jahren insgesamt zwei mal möglich. Allerdings mit mindestens 10 Jahren Pause zwischen den Untersuchungen. Darmkrebs ist neben Prostata-Krebs für Männer die zweithäufigste Krebsart

Weitere Untersuchungen für Männer:

  • Prostata- und Genitaluntersuchung: Abtasten um Prostatakrebs oder Genitalkrankheiten zu erkennen. Für Männer ab dem Alter von 45 Jahren einmal pro Jahr. Prostatakrebs ist vor Darmkrebs die häufigste Krebs-Art bei Männern

Weitere Untersuchungen für Frauen:

  • Chlamydien-Screening: Jährliche Urin-Untersuchung für Frauen bis 25, bei der auf Bakterien untersucht wird, die durch sexuelle Übertragung zu einem erhöhten Risiko von Komplikationen während der Schwangerschaft und sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen können
  • Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs: Zellabstrich, der auf auffällige Veränderungen untersucht wird, um Zell-Veränderungen entdecken zu können. Unregelmäßige Veränderungen können auf Gebärmutterhalskrebs hindeuten. Einmal jährlich ab 20 Jahren
  • Tastuntersuchung der Brust: Ab 30 Jahren kann jede Frau einmal im Jahr Brust und umliegende Lymphknoten durch Abtastung auf Brustkrebs untersuchen lassen. Brustkrebs ist der bei Frauen am häufigsten diagnostizierte Krebs
  • Mammografie-Screening: Dient ebenfalls zur Erkennung von Brustkrebs. In diesem Fall wird aber durch Röntgen der Brust auf Brustkrebs untersucht. Alle zwei Jahre möglich für alle Frauen von 50 bis 70

Weitere Untersuchungen für Kinder:

  • U-Untersuchungen: Zwischen dem 1. Lebensjahr (also ab Geburt) und dem 6. Lebensjahr können 10 solcher Untersuchungen durchgeführt werden, damit Entwicklungsstörungen rasch erkannt werden können
  • J-Untersuchung: Einmal zwischen dem 13. Lebensjahr und dem 15. Lebensjahr ist diese Untersuchung möglich. Sie dient dem Feststellen von Verhaltensstörungen und gesundheitsschädlichem Verhalten
  • Vorsorgeuntersuchung auf Zahn-, Kiefer- und Mundkrankheiten. Um Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleischs erkennen zu können, darf jeder Jugendliche bis 18 sich zweimal im Jahr die Zähne untersuchen lassen. Ab Geburt bis zum Alter von 6 sogar dreimal im jährlich
All diese Möglichkeiten der Früherkennungsuntersuchung sollten eine sinnvolle Sicherung der eigenen Gesundheit darstellen – und damit dem wichtigsten Gut, dass wir haben. Da jeder Anspruch auf sie hat, sollten sie auch bestmöglich genutzt werden. Zudem gibt es weitere Früherkennungsuntersuchungen wie z.B. Schwangerenvorsorge etc., die übernommen werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bietet auf seiner Homepage eine vollständige Liste aller Vorsorgeuntersuchungen von Herz-Kreislauf-Untersuchungen über Diabetes bis Krebs-Screenings an. Weitere freiwillige Leistungen hängen von den jeweiligen gesetzlichen Krankenkassen ab, bei der man sich darüber in jedem Falle informieren sollte, ob sie zahlt. Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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