UberX – Uber versucht erneut in Deutschland Fuß zu fassen

Früher als erwartet, versucht Uber mit einem neuen Dienst den deutschen Markt doch noch zu erobern. UberX heißt das neue Angebot, das zunächst in vier deutschen Städten startet. Im Gegensatz zu den vorherigen Versuchen, geht das kalifornische Unternehmen diesmal auf seine Kritiker zu und will sich mit dem speziell an den deutschen Markt angepassten Angebot an geltende Regeln halten. Die Vermittlung von passenden Fahrdiensten wird weiterhin über eine App auf dem Smartphone realisiert.

UberX: Extra an deutsche Regeln angepasst

Der neue Dienst war eigentlich erst für den Sommer angekündigt, startet nun aber früher als erwartet in vier deutschen Städten. In Frankfurt am Main, Hamburg, Düsseldorf und München bietet das kalifornische Startup-Unternehmen den neuen Service an, der speziell an den deutschen Markt und die hierzulande geltenden Regularien angepasst wurde. In einigen Wochen soll das neue Angebot auch in Berlin verfügbar sein. Anders als bei der privaten Fahrdienstvermittlung UberPOP, greift UberX auf Fahrer zurück, die einen gültigen Personenbeförderungsschein besitzen und damit dazu berechtigt sind, Fahrgäste gewerblich zu von A nach B zu fahren. Beim neuen Produkt sind außerdem alle Fahrzeuge offiziell als Mietwagen zugelassen und dementsprechend versichert. Trotz der Einhaltung dieser Regularien sollen die Fahrpreise rund 20 Prozent unter den üblichen Taxipreisen liegen. In Zukunft möchte Uber im Rahmen des neuen Dienstes mit Partnern zusammenarbeiten, die bereits eine Flotte von Fahrzeugen verfügen und geeignete Fahrer beschäftigen. Damit sollen Kapazitätsprobleme ausgeräumt werden, die es laut Uber zum Start des neuen Angebotes geben könne. Bisherige UberPOP-Fahrer sollen außerdem finanziell unterstützt werden, damit sie die nötigen Prüfungen für den Personenbeförderungsschein absolvieren können und damit die Möglichkeit bekommen, im Rahmen von UberX tätig zu werden.

Kritik von Taxifahrern und Verbot durch deutsche Gerichte

Das 2009 in den USA gegründete Unternehmen stößt in Deutschland bisher auf massiven Widerstand und wird insbesondere von Seiten der Taxibranche stark kritisiert. Die Taxifahrer sehen in Uber eine Konkurrenz, die sich bisher den deutschen Regularien widersetzt und sich damit einen unfairen Wettbewerbsvorteil verschafft. UberPOP, ein Dienst mit dem private Fahrer in Deutschland vermittelt werden sollten, wurde vom Landgericht Frankfurt deutschlandweit für rechtswidrig erklärt. Das Gericht kam zu dem Entschluss, dass für die gewerbliche Beförderung von Personen eine Konzession nach dem Personenbeförderungsgesetz nötig ist. Fahrer, die keine Erlaubnis zur Fahrgastbeförderung besitzen, dürfen ihre Fahrten laut den Frankfurter Richtern nur zum Selbstkostenpreis anbieten.

Taxifahrer bleiben skeptisch

Obwohl Uber bei UberX auf offizielle Mietwagen und Fahrer mit Personenbeförderungsschein zurückgreift, bleibt die Taxibranche skeptisch. "Wir haben Zweifel, dass UberX ein Angebot ist, das den deutschen Gesetzen vollständig entspricht", sagt Dieter Schlenker, Vorsitzender der Genossenschaft Taxi Deutschland zum neuen Angebot von Uber. Ein ähnliches Modell mit dem Namen UberBlack, bei dem in Berlin versicherte Limousinen mit konzessionierten Fahrern vermittelt wurden, sei vom Oberlandesgericht Berlin bereits verboten worden. Uber hingegen bleibt standhaft, hält das nationale Personenbeförderungsgesetz für überholungsbedürfig und fordert weiterhin eine Modernisierung der deutschen Regeln. Das Unternehmen kritisiert vor allem die bisher notwendige Prüfung der Ortskenntnisse, die im Zeitalter von Smartphones und Navigationsgeräten überholt sei.

Uber-App wird angepasst

Zum Start des neuen Angebots wird die firmeneigene App an die neuen Gegebenheiten angepasst. Die rund 50.000 aktiven Nutzer in Deutschland können in München und Frankfurt zwischen UberX und UberBlack wählen. UberPOP wird nach dem Gerichtsurteil in München nur noch für kurze Zeit verfügbar sein. In Hamburg und Düsseldorf können interessierte Smartphone-Nutzer nun zwischen dem neuen Dienst und UberTaxi wählen, einem Angebot, bei dem ein reguläres Taxi vermittelt wird. Bild: Q.pictures / pixelio.de