Was der Adventskalender alles zu bieten hat!

Die Weihnachtszeit ist schon eine ganz besondere Zeit, von der ein Zauber ausgeht, dem sich kaum jemand entziehen kann und da kommt der Adventskalender ins Spiel. Jedes Jahr tauchen wir mit Freude in die Weihnachtswelt, wünschen uns Harmonie und Frieden. Wir wollen alle uns nahestehenden Menschen glücklich, froh und dankbar sehen. Die Adventszeit ist heutzutage meistens nicht so besinnlich, wie wir es uns wünschen würden oder wie wir sie vielleicht aus Kindertagen in Erinnerung haben. Es gibt viele Verpflichtungen, Weihnachtsfeiern, die besucht werden müssen, es gibt Stress beim Besorgen der Geschenke, Hektik ist rundherum. Trotzdem lieben die meisten Menschen Weihnachten und die Vorbereitungen auf das große Fest.

Adventskalender verkürzen die Wartezeit auf den Heiligen Abend:

Für Kinder ist das Warten auf das Christkind oder den Weihnachtsmann besonders lang. Damit die Zeit rascher vergeht, gibt es schon seit Generationen die beliebten Adventskalender, mit denen die Vorfreude gesteigert wird. Adventskalender gibt es in den Supermärkten meist schon lange vor Weihnachten. Da weihnachtet es noch nicht, es gibt keine Spur von der Weihnachtswelt, es ist vielleicht gerade die Zeit des Schulbeginns im Herbst. Manche kaufen möglichst rasch einen von diesen Kalendern, weil sie befürchten, dass es zur richtigen Zeit keinen mehr gibt, der ihnen gefallen würde. In der Weihnachtswelt gibt es Weihnachtskalender in unzähligen Varianten. Besonders häufig sind die fertigen mit einer Füllung aus Schokoladestückchen oder anderen Süßigkeiten. In einem weihnachtlichen Bild sind 24 kleine, nummerierte Türchen zum Aufmachen eingezeichnet und dahinter gibt es etwas zum Naschen. Es sind aber nicht immer weihnachtliche Bilder, die als Weihnachtskalender verwendet werden, es gibt auch Kalender mit Figuren, die gerade aus Film und Fernsehen bekannt und beliebt sind, wie die Eiskönigin oder sogar Star Wars.

Adventskalender basteln und Selbstbefüllen:

Kreative Menschen, die gerne basteln, freuen sich darauf, selbst einen Adventskalender zu fabrizieren. Den Ideen und Möglichkeiten sind dabei keine Grenzen gesetzt. In manchen Familien gibt es das Ritual, Adventskalender jedes Jahr nach Weihnachten wegzuräumen und im nächsten Advent wieder neu gefüllt aufzuhängen oder aufzustellen.

Bastelideen für Weihnachtskalender zum Selbstbefüllen:

Je nachdem, wie viel Zeit investiert werden kann und für wen so ein Kalender ist, wird es Unterschiede geben. Adventskalender bekommen nämlich nicht nur kleine Kinder, die das Christkind oder den Weihnachtsmann nicht erwarten können. Oft bekommen auch die schon erwachsenen Kinder immer noch einen Kalender von der Mama. Auch der Freund, der Ehemann oder die beste Freundin bekommen so ein liebevolles Geschenk. Sogar Adventskalender für Hund und Katz gibt es inzwischen. Es geht dabei nicht nur ums Basteln eines solchen Kalenders, sondern auch um gute Ideen, womit er gefüllt werden könnte. Ein bisschen Schokolade und Süßigkeiten gehören einfach dazu, aber was könnte es denn sonst sein? Das hängt natürlich auch davon ab, wie viel Geld ausgegeben werden darf oder wie viel Zeit investiert wird, um passende Kleinigkeiten zu suchen und zu finden, mit denen der Beschenkte bis zum Heiligen Abend jeden Tag in die Weihnachtswelt abtauchen darf und immer mehr in Weihnachtsstimmung kommt. Für einen immer wieder zum Selbstbefüllen geeigneten Kalender passen beispielsweise 24 kleine Söckchen, egal ob selbst gestrickt, was natürlich ganz besonders schön und liebevoll ist, was aber nicht jeder kann, oder gekauft. An beispielsweise einer Kordel, einem Tannenzweig oder einer Leiter befestigt verkürzt so ein Kalender nicht nur die Wartezeit, er ist gleichzeitig eine schöne, weihnachtliche Dekoration, die farblich auf die Wohnung abgestimmt werden kann. Päckchen mit einem kleinen Geschenk in einem Korb, einem Jutesack oder vielleicht auch an einem Ast befestigt, sind eine weitere Idee. Wer das ganze Jahr die inneren Rollen von Klopapier oder Küchenrollen sammelt, kann auch diese wunderbar dazu verwenden und mit Süßigkeiten, einem kleinen Geschenk oder Spielzeug füllen. Die Enden nach innen klappen und entweder mit Papier oder Stoff bekleben oder einfach einwickeln und an den Enden mit einer passenden Schleife zubinden. Weihnachtliche Motive, Herzen, Sterne, Spielzeug und Ähnliches aus Filz ausschneiden und auf eine Unterlage kleben oder nähen, oben offenlassen und schon hat man kleine Täschchen für Geschenke. Wenn etwas Bestimmtes gesammelt wird, kann die Sammlung mit kleinen Einzelstücken vergrößert werden. Vielleicht auch mit Spielzeug wie kleinen Autos, Kugeln, einem besonderen Stift oder man nimmt kleine Geschenke aus der Papierhandlung. Dort findet man immer etwas Passendes. Für Erwachsene eignen sich auch kleine Proben von Cremen oder Düften aus der Parfümerie. Für die vier Adventsonntage könnten die eingepackten Geschenke beim Selbstbefüllen ein bisschen größer ausfallen als für die restlichen Tage. Ein Gutschein für einen Kinobesuch oder einen Sonntagsausflug nach Wahl, für Punsch am Weihnachtsmarkt, für eine Massage des verspannten Nackens, für einen Nachmittag am Eislaufplatz, für ein besonderes Abendessen nach Wahl bei Kerzenschein und vieles, vieles mehr. Ein ausgefüllter Lottoschein, bei dem vielleicht sogar etwas zu gewinnen ist oder ein Liebesgedicht für den Hauptgewinn, den man schon geheiratet hat, wäre vielleicht auch etwas Geeignetes. Dazu vielleicht ein Lebkuchenherz. Wenn der Inhalt des Weihnachtskalenders wenig oder nichts kosten soll, aber trotzdem voller Liebe und Zuneigung steckt: Dann könnte es eine tägliche Liebeserklärung sein, nur ein paar Worte, die zeigen, was man am Partner besonders mag. Es könnte auch eine Geschichte auf Raten sein. Eine Fortsetzungsgeschichte. Mit Happy End. Vielleicht sogar eine gemeinsam erlebte Geschichte, nun aber in aufgeschriebener Form. Auch ein paar Fotos "von früher" eignen sich dazu besonders.

Selbstbefüllen für Kinder:

Nicht nur mit Süßigkeiten oder Spielzeug, sondern auch mit Sammelbildchen oder Sammelkarten kann man Freude machen. Vielleicht ist genau der Fußballer dabei, der noch gefehlt hat. Stempel, Würfel, kleine Geschicklichkeitsspiele, ein Jojo, buntes Garn zum Flechten von Freundschaftsbändern oder auch ein fertiges Freundschaftsband, Spangen oder Haarbänder für Mädchen. Badespielzeug oder Farben fürs Badewasser machen ebenfalls Freude. Es muss aber nicht jeden Tag Süßigkeiten oder Geschenke geben. Auch für Kinder eignen sich Gutscheine. Beispielsweise für gemeinsames Basteln von Weihnachtskarten, Sternen für die Fensterdeko, etwas gemeinsam falten oder ausschneiden. Malvorlagen aus dem Internet ausdrucken und dann gemeinsam ausmalen. Einfach Zeit miteinander verbringen und diese heimelige Stimmung in der Adventszeit gemeinsam genießen und sich darüber freuen.

Seit wann gibt es eigentlich Adventskalender?

Seit dem 19. Jahrhundert ist der Adventskalender in der Vorweihnachtszeit in christlich geprägten Ländern nicht wegzudenken. 1902 soll es den ersten gedruckten Adventskalender gegeben haben. In der Familie des Verlegers war ein gewohntes Ritual, dass die Mutter 24 Kekse mit Fäden auf ein Stück Karton aufgenäht hat, um den Kindern die Wartezeit zu verkürzen. Ob es nun stimmt oder nicht. Früher waren die Weihnachtskalender nur aus Pappe. Sie waren mit weihnachtlichen Bildern wie verschneiten Dörfern, mit Engeln in der Weihnachtsbackstube, mit Schlittenfahrenden Kindern und ähnlichen idyllischen Bildern bedruckt. Es gab keine Schokolade und keine Geschenke, es gab nur Türchen. Und hinter jeder Tür war auf normalem Papier ein buntes Bild gedruckt. Da gab es den Nikolaus, ein Schaukelpferd oder Steckenpferd, Christbaumkugeln und Sterne, Schlitten, Teddybären und Puppen, Äpfel, Lebkuchen, Spielzeug, Schneemänner und am Heiligen Abend eine Krippe. Oft befestigten die Eltern den Kalender an der Fensterscheibe und die Bilder aus den offenen Türchen leuchteten dann durch das Licht von draußen. Ganz wichtig war auf diesen Weihnachtskalendern weihnachtliches Glitzern. Das erzeugte man durch aufgeklebten Flitter. Der bröselte dann auch manchmal ab und erzeugte ein aufgeregtes Gefühl im Bauch der Kinder. Ob da ein Engel etwas ausgestreut hatte? Die Kalender waren nicht billig und oft wurden die Fenster nach Weihnachten wieder zugedrückt und der Kalender im nächsten Jahr wiederverwendet. Seit ein paar Jahren kann man solche nostalgischen Weihnachtskalender wieder in speziellen Papierhandlungen oder auf Weihnachtsmärkten kaufen. Damit kann man sich mit kindlicher Freude an vergangene Zeiten erinnern.

Welche Tradition und Ritual gab und gibt es in unterschiedlichen Kulturen?

In Deutschland gab es den Adventskalender nach lutherischer Sitte. Es wurden 24 Bilder an die Wand gehängt oder die Eltern zeichneten mit Kreide 24 Striche an die Wand. Wenn Weihnachtskalender nach dem Kirchenjahr gerechnet werden, dann begannen sie mit dem ersten Adventssonntag und endeten manchmal erst mit dem Fest der Heiligen 3 Könige. In katholischen Gebieten gab es das Ritual, jeden Tag einen Strohhalm in die Krippe zu legen, damit es das Jesuskind weich und warm hat, wenn es im Stall zur Welt kommt. Manchmal durfte das Kind einen Strohhalm in die Krippe legen, das an diesem Tag besonders brav war oder eine gute Tat vollbracht hat. In Thomas Manns "Buddenbrooks" wird erzählt, dass ein Abreißkalender als Adventkalender verwendet wurde, damit die Zeit bis zum Weihnachtsfest für den kleinen Hanno besser auszuhalten war. Es gab auch Adventskerzen, von denen jeden Tag nur ein kleines, angezeichnetes Stück abgebrannt werden durfte. Aus Ausschneidebogen konnte im Laufe der Adventszeit eine Krippe selbst gebastelt werden. Zur Zeit des Nationalsozialismus waren herkömmliche Adventskalender nicht erhältlich. Sie enthielten damals zum Beispiel Märchen und nationalsozialistische Weihnachtslieder, Bastelanleitungen für Sonnenräder und Runen als Holzweihnachtsschmuck. Auch militärische Inhalte finden sich in den Weihnachtskalendern dieser Zeit.

Adventskalender im Freien:

In der heutigen Weihnachtswelt gibt es nicht nur im Privaten Weihnachtskalender, sondern auch in der Öffentlichkeit. So werden Fenster von richtigen Häusern, oft sind es die Rathäuser, geschmückt und jeden Tag wird eines mehr geöffnet und beleuchtet. In manchen Orten wird damit sogar das Ritual verbunden, dass von Schul-Kindern, von einem Chor oder einer Musikgruppe Weihnachtsmusik gemacht wird. Sobald das erste Fensterchen eines Adventkalenders geöffnet wird, die ersten Geschenke oder die ersten Süßigkeiten herausgenommen werden, beginnt für Groß und Klein eine besondere Zeit. Jeder wünscht sich besinnliche Tage, gemütliche Stunden daheim mit Familie und Freunden in heimeliger Atmosphäre. Adventskalender können ein bisschen dazu beitragen. Weihnachten kann kommen. Bild: alexraths / 123RF Lizenzfreie Bilder