Milben im Haushalt – die ungebetenen Gäste schnell und einfach los werden

Milben kommen in jedem Haushalt vor. Als spezielle Unterart zählen sie zu den Spinnentieren und können bei sensiblen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Dabei sind nur wenige der insgesamt 50.000 Milbenarten für Mensch und Tier gefährlich, die meisten sind zwar unangenehm, aber völlig harmlos. Typische Symptome wie dauerhaftes Niesen, Husten und tränende Augen deuten auf Milben im Haushalt hin. Die winzigen Spinnentiere halten sich bevorzugt im Bett auf und sind mit bloßen Augen nicht erkennbar. Im Gegensatz zu anderen Milbenarten verursachen Hausstaubmilben keine Bisse.

Ursache für Hausstauballergie: der Milbenkot

Besteht der Verdacht auf eine Hausstaubmilbenallergie, schafft ein Allergietest beim Facharzt Klarheit. Zahlreiche Menschen leiden unter einer Hausstauballergie wenn sich Milben im Haushalt eingenistet haben, während andere die Spinnentiere nicht einmal bemerken. Neben den harmlosen Hausstaubmilben gibt es Milbenarten, die weniger ungefährlich sind. Zum Schutz von Gesundheit und Wohlbefinden sollten Milben im Haushalt regelmäßig entfernt und deren Verbreitung bekämpft werden. Eine Allergie wird nicht durch die Milbe selbst, sondern durch deren Kot verursacht.

Was sind Milben und woher kommen sie?

Milben bevorzugen ein warmes und feuchtes Klima und sind deshalb vor allem im Bett vorzufinden. Sie halten sich auch in Teppichen, Teppichböden, Decken und Textilien auf. Deshalb sollten Matratzen, Bettwäsche, Bettdecken und Teppiche regelmäßig gereinigt werden. Kuscheltiere können ebenfalls in der Waschmaschine gewaschen werden. Fachleute empfehlen das Austauschen einer Matratze nach spätestens fünf Jahren. Mit einem milbenundurchlässigen Matratzen-Überzug schützen sich empfindliche Menschen zusätzlich vor den winzigen Spinnentieren. Hausstaubmilben finden sich auch auf Polstermöbeln. Bei einer Allergie kommt es zu heftigen Reaktionen, die unbehandelt zur Entstehung von Asthma führen können.

Verschiedene Milbenarten erkennen

Neben den am meisten verbreiteten Hausstaubmilben gibt es anderen Milbenarten, wie die Grabmilben. Diese halten sich in der Haut von Säugetieren auf. Dort lösen sie eine Krankheit aus, die als Krätze bezeichnet wird. Die winzigen Parasitze legen in den Bohrgängen Eier ab, aus denen nach einiger Zeit Larven schlüpfen. Haarbalgmilben befallen den menschlichen Körper und sind mit zunehmendem Alter bei den meisten Menschen zu finden. Eine Milbenunterart ist die Laufmilbe, zu der auch die Grasmilbe gehört. Als Wirt bevorzugt die Grasmilbe unterschiedliche Pflanzenarten. Diese auch als Herbstmilben bezeichneten Parasiten lösen die Erntekrätze aus, die neben einem starken Juckreiz auch an Quaddeln auf der Haut zu erkennen ist.

Warum sind die winzigen Spinnentiere so lästig?

Obwohl Hausstaubmilben meist harmlos sind, lösen sie bei sensiblen Menschen heftige allergische Reaktionen aus. Manche Milbenarten können zur Entstehung gefährlicher Krankheiten beitragen und starke Ausschläge mit Juckreiz verursachen. Milben im Haushalt legen ihre Eier auf der Oberhaut ab, nachdem sie einen Kanal in die Epidermis gebohrt haben. Von einem Milbenbefall sind nicht nur Menschen betroffen. Die Parasiten kommen auch bei Hunden, Katzen und anderen Haustieren vor. Während die meisten Milbenarten für Vierbeiner harmlos sind, gibt es einige Milben im Haushalt, die bei Tieren Schmerzen verursachen und zu Krankheiten führen können.

Behandlung auf die Milbenart abstimmen

Die Behandlungsmethoden müssen deshalb genau auf die Art der Milben abgestimmt sein. Ein sicheres Anzeichen für einen Befall ist ein häufiges Kratzen bei Katzen und Hunden. Auch wenn friedliche Haustiere plötzlich anfangen zu beißen, kann dies auf Milben im Haushalt hindeuten und sollte ein Grund für einen Besuch beim Tierarzt sein. Nachdem der Facharzt die Diagnose gestellt hat, kann die Behandlung beginnen. Ebenso wie beim Menschen befallen Haarbalgmilben auch Haustiere.

Sind Milben gesundheitsgefährdend oder wirklich gefährlich?

Generell sind Hausstaubmilben völlig ungefährlich. Eine Verbreitung der Spinnentiere im Haushalt kann jedoch unangenehme Symptome nach sich ziehen. Lediglich einige Milben-Unterarten können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Zu den Krankheiten, die ursächlich auf einen Milbenbefall zurückzuführen sind, zählt auch die Borkenflechte, die eine besonders schwere Art der Krätze darstellt. Von dieser Krankheit sind beinahe ausschließlich Menschen betroffen, die unter einem geschwächten Immunsystem leiden. Wenn die Körperabwehr geschwächt ist, können sich die Milben ungehindert vermehren. Die Borkenkrätze geht mit einem großflächigen Hautausschlag und einer schorfartigen Kruste einher.

Die Symptome einer Krätze-Infektion

Typisch für eine Krätze-Infektion ist ein starker Juckreiz, der vor allem in den Abendstunden stärker ausgeprägt ist. Der Ausschlag bildet sich meist zwischen den Fingern oder am Ellbogen, Handgelenk, Achseln, Schulterblättern, Knien, Hüfte, Brüsten und Brustwarzen, Penis und Gesäß. Krätzmilben verursachen verkrustete linienförmige Gänge auf der Haut, wodurch ein Milbenbefall leicht erkennbar ist. Da die Haut durch die Milben im Haushalt bereits gereizt reagiert, sollte sie nicht durch Kratzen zusätzlich geschädigt werden. Bei einem Befall durch Milben besteht eine hohe Anfälligkeit für Infektionen. Gelangen Bakterien in die kleinen Wunden auf der Haut, kann es zu Hauterkrankungen kommen, die in sehr seltenen Fällen auch lebensbedrohend sein können. Bei einem Verdacht auf Krätze sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Da diese Hautkrankheit ansteckend ist, müssen alle Gemeinschaftseinrichtungen gemieden werden. Auch Handtücher und Küchentücher dürfen keinesfalls gemeinsam benutzt werden, da es dadurch zur Ansteckung kommen kann.

Krätzmilben als Krankheitsüberträger

Krätzmilben sind Überträger von Krankheiten wie Fleckfieber und Borreliose. Allerdings ist die Ansteckungsgefahr für diese Krankheiten äußerst gering. Von Haarbalgmilben werden die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben einmal befallen. Meistens wird das Vorhandensein dieser Milbenart in den Talgdrüsen nicht einmal bemerkt. Haarbalgmilben ernähren sich vom Sekret menschlicher Talgdrüsen. Während die winzigen Spinnentiere meist unschädlich sind, können sie sich auf der Haut ihres menschlichen Wirtes ausbreiten. Hautkrankheiten werden durch eine starke Besiedlung mit Milben ausgelöst. Durch mangelhafte oder fehlende Hygiene kann es auch zu einer Entzündung der Augenlider (Blepharitis) kommen.

Lauern in Gärten und Wiesen: Herbstmilben

Herbstmilben, die als Verursacher der sogenannten Erntekrätze gelten, kommen in vor allem in den Sommermonaten in Gärten und auf Wiesen vor. Bei einem Hautkontakt können sie heftigen Juckreiz auslösen. Danach bilden sich juckende Quaddeln und die Haut rötet sich. Herbstmilben befallen bevorzugt warme Körperstellen und Hautfalten. Die Symptome können zwischen 10 bis 14 Tage anhalten und hören auch ohne Behandlung auf. Bei Stichen der Herbstmilbe ist nicht unbedingt eine ärztliche Behandlung notwendig. Schmerzen und Juckreiz lassen sich auch mit einfachen Hausmitteln lindern.

Wie bekämpft man Milben am besten?

Während bei manchen Milbenarten keinerlei Behandlung notwendig ist, kann der Befall mit bestimmten Milbentierchen nur durch eine ärztliche Therapie beendet werden. Bei starkem Juckreiz und einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt hochwirksame Milbenmittel, die vor Infektionen und Entzündungen schützen. Milben ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und können im feuchtwarmen Klima lange überleben. Zur Bekämpfung geeignet ist daher jedes Mittel, das die guten Lebensbedingungen der Spinnentiere einschränkt. Bei einem Befall mit Grabmilben ist eine medizinische Behandlung notwendig. Bevor der Arzt ein geeignetes Mittel verschreibt, wird er zunächst einige Untersuchungen durchführen, um die Diagnose zu sichern.

Welche Anti-Milben Therapie ist geeignet?

Für die Anti-Milben Therapie stehen hochwirksame Medikamente zur Verfügung, die als Creme unmittelbar auf die befallenen Hautstellen aufgetragen oder in Tablettenform eingenommen werden. Wer eine natürliche Alternative bevorzugt, kann eine Behandlung mit Teebaumöl-Produkten ausprobieren. Teebaumöl wird eine heilende Wirkung auf infizierte Hautpartien nachgesagt. Stiche von Herbstmilben können ebenso wie juckende Stellen auf der Haut mit beruhigenden Cremes behandelt werden. Hautcremes mit einem kühlenden Effekt erweisen sich dabei als besonders hilfreich und tragen zur Linderung des Juckreiz bei. Milbenbisse verschwinden mit der Zeit von selbst. Ein Arztbesuch ist nur nötig, wenn sich das infizierte Gewebe entzündet oder es zu Hautveränderungen kommt.

Wie kann man Milben im Haushalt vorbeugen?

Milben können extrem lästig sein, kommen aber in fast jedem Haushalt vor. Es ist deshalb nicht einfach, sich vor den kleinen Spinnentieren zu schützen. Viele Präventiv-Maßnahmen erweisen sich als ungeeignet, denn Milben treten immer wieder auf. Ein Befall durch die Krätzmilbe lässt sich allerdings durch die Vermeidung von Körperkontakt mit den infizierten Menschen verhindern. Wer auf eine gute Körperhygiene achtet und sich häufig die Hände wäscht, kann zwar die Ansteckung mit manchen Milbenarten vermeiden, nicht jedoch das Auftreten von Milben. Mit einigen praktischen Tipps, die sich für jeden Haushalt eignen, kann die Milben-Anzahl deutlich verringert werden. Eine Matratze sollte nie länger als 7 Jahre genutzt werden und bei Milbenbefall auch in kürzeren Abständen ausgetauscht werden, denn Matratzen, Bettwäsche und Betten zählen zu den bevorzugten Aufenthaltsorten unterschiedlicher Milbenarten.

Mit Schonbezügen einen Milbenbefall vermindern

Schlafanzüge, Nachthemden und andere Textilien sowie Plüschtiere, die mit ins Bett genommen werden sind häufig von Milben bewohnt. Damit sich die winzigen Parasiten nicht weiter vermehren sollten Textilien, die beim Schlafen getragen werden, in regelmäßigen Abständen in das Gefrierfach des Kühlschranks gelegt werden. Dabei genügt es, die Kleidungsstücke und Plüschtiere jeweils separat in eine Plastiktüte verpackt im Abstand von drei Monaten für mindestens 12 bis 24 Stunden ins Eisfach zu legen. Auch Gardinen können zusammengefaltet für einige Stunden im Gefrierfach liegen. Für Matratzen gibt es spezielle Schonbezüge, die zwischen Matratze und Laken gespannt werden. Dadurch gelangen Hautschuppen nicht mehr in die Matratze. Den Milben wird damit ihre Hauptnahrungsquelle entzogen und gleichzeitig deren Vermehrung in der Matratze gehemmt. Die Schonbezüge müssen circa alle drei Monate in der Waschmaschine bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

Betten regelmäßig komplett reinigen

Eine weitere Möglichkeit, die kleinen Parasiten dauerhaft zu entfernen besteht darin, das Füllmaterial von Kopfkissen und Oberbett bei 90 Grad zu waschen. Bei diesen hohen Temperaturen werden die Spinnentiere abgetötet. Ideal ist eine komplette Reinigung des Bettes, die zwei- bis dreimal jährlich durchgeführt werden sollte. Auch mit regelmäßigem Stoßlüften kann die Besiedlung durch Parasiten vermindert werden. Polstermöbel lassen sich vorbeugend mit Anti-Milben Produkten behandeln, wodurch die Milben im Haushalt entfernt werden. Allerdings siedeln sich diese nach einiger Zeit erneut an und die Behandlung muss wiederholt werden. Zur Milben-Entfernung gibt es auch schonende Produkte auf pflanzlicher Basis.