7 Tipps für das harmonische Zusammenleben in einer WG
Viele Studenten entscheiden sich zu Beginn des Studiums dazu auszuziehen. Einige müssen dafür in eine weit entfernte, fremde Stadt oder sogar in ein anderes Land ziehen, andere wollen einfach nicht mehr zu Hause wohnen. Die Wohnungssuche kann sich jedoch oft sehr schwierig und langwierig gestalten. Aus diesem Grund entscheiden sich viele dafür zur Zwischenmiete in eine WG zu ziehen. Das Zusammenleben in einer WG hat ja auch zahlreiche Vorteile, wie das Teilen der anfallenden Kosten, ein Zimmer, das beim Einzug bereits möbliert ist, oder einfach nicht alleine zu sein. Oft gewinnt man unter den Mitbewohnern auch Freunde fürs Leben.
Dennoch kann das Zusammenleben in einer WG oft sehr kompliziert sein. Meistens sind die neuen Mitbewohner fremde Menschen, aber auch das Zusammenwohnen mit Freunden oder Bekannten bietet gewisse Schwierigkeiten. Diesen Stolpersteinen kann man jedoch entgegenwirken, indem man die folgenden Tipps beherzigt:
1. Allgemeine Regeln für das Zusammenleben in einer WG
Schon von Beginn an sollten in einer neuen WG allgemeine Regeln aufgestellt werden, die das Zusammenwohnen einfacher machen. Die meisten Punkte könnte man auch schon bei der Wohnungssuche ansprechen oder wenn eine neue Person zur Zwischenmiete dazukommt. Beispielsweise ist die Nachtruhe sehr wichtig, diese kann natürlich immer je nach Situation angepasst werden. Dennoch sollten ungefähre Ruhezeiten allen bekannt sein, damit jeder genug Schlaf und Ruhe bekommt. Auch Zimmer, die gemeinsam genutzt werden, wie das Wohnzimmer, das Bad und der Flur sollten gewissen Regelungen unterliegen. Einige stört es vermutlich, wenn Schuhe und Jacken irgendwo im Flur herumliegen, deshalb sollte dieser in dem Fall auch am besten möbliert werden und zumindest eine Garderobe und/oder ein Schuhschrank gekauft werden. Genauso können auch feste Küchen- oder Badzeiten geplant werden, damit man sich nicht gegenseitig im Weg steht und stört. Ganz wichtig ist es außerdem abzuklären, ob jemand gegen Tierhaare allergisch ist, denn dann sollten Haustiere auf keinen Fall erlaubt sein. In einer eigenen Wohnung kann man sich natürlich ein Haustier zulegen, wenn der Vermieter es erlaubt, aber in einer WG muss man noch etwas genauer aufpassen. Allgemeine Regeln sind grundlegend, damit die Bewohner nicht nach einem Monat wieder auf Wohnungssuche gehen müssen, weil das Zusammenleben einfach unzumutbar ist.
2. Rücksicht aufeinander nehmen und Kompromisse eingehen
Am Wichtigsten beim Zusammenleben in einer WG ist aber natürlich das Rücksichtnehmen. Ihr wohnt in dieser Wohnung gemeinsam mit mehreren meist unbekannten Menschen und müsst deshalb Kompromisse eingehen, ansonsten ist die WG zum Scheitern verurteilt. Jeder der Mitbewohner hat ein anderes Leben, muss zu anderen Zeiten aufstehen oder arbeiten, etc. Dadurch gestaltet sich das Zusammenwohnen oft etwas schwierig. Wenn ihr aber miteinander redet und euch gegenseitig zuhört, dann sollte es kein Problem sein. Beispielsweise brauchen manche Menschen mehr Zeit für sich allein als andere. Darauf sollte Rücksicht genommen werden, indem dieser Person genügend Freiraum und Ruhe gegeben wird. Genauso sollte man vielleicht nicht unbedingt vor einer wichtigen und schwierigen Prüfung eines Mitbewohners eine riesige WG-Party schmeißen. Das könnt ihr dann nach der bestandenen Prüfung immer noch machen. Das führt nun gleich zum nächsten Punkt:
3. Egoisten sind in einer harmonischen WG verboten
Die wichtigsten Aspekte für Harmonie in einer WG sind das Miteinander reden und Rücksicht nehmen. Kurz gesagt bedeutet das: Seid nicht egoistisch!
Streitigkeiten sind vorprogrammiert, wenn ihr rücksichtslos nur das tut, was ihr wollt. Wenn ihr wisst, dass jemand im Lernstress ist, könnt ihr denjenigen gerne aufheitern und ein bisschen ablenken. Jedoch solltet ihr denjenigen nicht komplett vom Lernen abhalten. Feiern könnt ihr immer noch gemeinsam, wenn die Prüfung vorbei ist. Oder, wenn der Kollege morgens früh aufstehen muss, um zu arbeiten, sollten die anderen Bewohner nicht bis frühmorgens eine laute Party feiern. Ihr solltet euch immer absprechen, ob es für die anderen akzeptabel ist, wenn ihr Leute in die WG einladet oder Ähnliches. Lärm und andauernd fremde Leute in der „eigenen“ Wohnung sind immer anstrengend und nervig, daher fragt einfach die anderen im Vorhinein, wenn bei euch etwas geplant ist, das vereinfacht das Zusammenleben ungemein.
4. Spießig, aber sehr nützlich: der Putzplan
Das A und O einer harmonischen WG ist der gemeinsame Zugang zum Putzen. Jeder Mensch hat ein anderes Sauberkeitsbedürfnis und in einer Wohngemeinschaft muss man deshalb oft Kompromisse schließen. Die einfachste Lösung für dieses Problem ist ganz einfach ein Putzplan. Jeder Mitbewohner bekommt feste Tage zugeteilt, an denen er bestimmte Zimmer putzen und aufräumen muss.
Beispielsweise muss Mitbewohner A am Montag das Bad putzen und die Woche darauf ist Mitbewohner B dran. Dafür ist Mitbewohner B diese Woche am Montag für die Küche zuständig, während Mitbewohner A in der Woche darauf die Küche putzt. Man muss auch nicht unbedingt nach Räumen einteilen, sondern es können auch Sachen wie Einkäufe, Wäsche, Fenster putzen, Gefrierschrank abtauen oder Staubsaugen miteinbezogen werden. Am besten setzt sich die ganze WG einmal zusammen, erstellt einen Aufräumplan für jedes Zimmer, und wenn dieser gut funktioniert, dann wird er beibehalten. Ansonsten kann er natürlich immer abgeändert werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass dieser Plan nicht in Stein gemeißelt ist.
Wenn ein Mitbewohner Probleme hat oder im Lernstress ist, dann kann man den Plan natürlich immer anpassen und dem Kollegen unter die Arme greifen. Ein Putzplan soll euch das Zusammenleben einfacher und harmonischer machen und nicht noch mehr Stress und Probleme bereiten.
5. Auch in der WG-Küche gibt es Regeln
Gemeinsames Kochen, Backen und Essen kann in einer WG eine Menge Spaß machen. Doch auch in der Küche sollte es einige Regeln geben. Entweder entscheidet ihr euch dafür, dass jeder alles benutzen und essen darf. Dann sollte man jedoch auch gemeinsam die Lebensmittel kaufen und das Geld dafür teilen. Oder ihr teilt jedem einen fixen Platz im Regal und im Kühlschrank zu, wo man dann seine Sachen hinstellen kann. Wenn man sehr genau ist, kann man diese Dinge dann auch noch beschriften. Natürlich kann man dann im Notfall immer noch nachfragen, ob man sich etwas nehmen oder ausborgen darf.
Der Geschirrspüler sollte jedoch auch zur Einteilung des Putzens und Aufräumens gehören, d.h. wer räumt ihn wann aus und wieder ein. In vielen Wohngemeinschaften räumt jeder sein eigenes Geschirr und seinen Müll weg, die restlichen Bereiche in der Küche werden dann zum Putzen aufgeteilt. Dabei trägt es aber besonders zum harmonischen Miteinander bei, wenn man ab und zu auch mal das Geschirr der anderen mit abwäscht oder für die anderen mit kocht.
6. Haushaltskasse führen und die Einrichtung der WG
Auch eine Haushaltskasse könnte eine gute Idee für das Zusammenleben in einer WG sein. Natürlich haben die meisten Mitbewohner ihre eigenen Sachen, vor allem in ihrem eigenen Zimmer. Dennoch gibt es einige Anschaffungen, die man wahrscheinlich gemeinsam tätigt. Beispielsweise Möbel für ein gemeinsames Zimmer wie das Wohnzimmer. Auch Lebensmittel, Toilettenpapier oder Putzmittel können mit der Haushaltskasse bezahlt werden. Auch Reparaturen werden normalerweise gemeinsam bezahlt, außer natürlich jemand ist selbst schuld, wenn etwas kaputtgegangen ist. Hierfür könnte sich eine Haushaltskasse lohnen, in diese wird von jedem monatlich ein bestimmter Betrag eingezahlt. Bei Bedarf kann man dann dieses Geld nehmen und damit zum Beispiel ein neues Sofa für das Wohnzimmer kaufen oder den Elektriker bezahlen. Auch der Wocheneinkauf für Lebensmittel könnte damit bezahlt werden. Somit werden die anfallenden Kosten gerecht aufgeteilt und das Zusammenwohnen vereinfacht.
Auch die generelle Einrichtung der WG könnte durch die Haushaltskasse bezahlt werden. Für die meisten ist es jedoch wahrscheinlich einfacher, wenn bestimmte Zimmer persönlich möbliert werden. Jene Möbel, die jemand zur Verfügung stellt, sollten notiert werden, damit man weiß, wer bei einem möglichen Auszug auch Anspruch darauf hat. Außerdem ist es so auch einfacher zu wissen, welche Möbel bei einer Person, die zur Zwischenmiete wohnt, im Zimmer bleiben und welche nicht.
7. Lohnt sich nun das Zusammenleben in einer WG oder nicht?
Das harmonische Zusammenwohnen in einer WG kann sehr schwierig sein, muss es aber nicht, wenn man vor allem eines tut: Rücksicht nehmen.
Man muss Kompromisse eingehen können, wenn man in einer Wohngemeinschaft leben möchte. Und ganz wichtig ist außerdem das Miteinanderreden. Alles andere ergibt sich oft durch Versuch und Irrtum, man merkt schnell, welche Regeln bestehen bleiben können oder abgeändert werden müssen. So aufregend die neu gewonnene Freiheit ist, wenn man endlich von zu Hause auszieht, Regeln sind notwendig, um ein schönes, harmonisches Zusammenleben zu garantieren. Aber bei all den Regeln sollte dennoch nicht der Spaß vergessen werden.
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