Smokinghemd – das perfekte Hemd unterm eleganten Anzug

An Kragen und Schuhen ist ein Herr zu erkennen. Wer sonst tagsüber Anzug trägt, der wird sich auch mit der eleganten Abendgarderobe für den Gentleman beschäftigen und er weiß, wie wichtig die Qualität des Hemdes ist, das zum Anzug, zu Smoking oder Frack getragen wird.

Smoking oder Anzug? Ein feiner Unterschied

Im Geschäftsleben wird ein dunkelgrauer oder –blauer Anzug mit dezenter Krawatte und einem Hemd mit festem Kragen in Weiß oder Hellblau getragen. Gestreifte Hemden sind seit Ende des 19. Jahrhunderts möglich. Bunte Hemden, auch wenn sie einen weißen Kragen und Manschetten haben, gehören eher in den Freizeitbereich. Das T-Shirt oder der schwarze Rollkragenpullover sind den kreativen Berufszweigen überlassen, in denen der Dresscode auch Jeans im Büro erlaubt. Beim Anzug gilt die Formel: Schnitt, Farbe, Stoff. Ein Anzug muss zuallererst passen. Er darf nicht zu straff und nicht zu locker sitzen und soll die Figur seines Trägers optimal zur Geltung bringen. Er muss funktional gebaut sein, sodass er sechzehn Stunden lang nicht unbequem wird. Die wenigsten Exemplare von der Stange schaffen das. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich für einen Maßanzug oder zumindest für Maßkonfektion entscheiden. Der Stoff wird nach Tages-, Jahreszeit und Anlass gewählt. Dunkle Farben werden tagsüber, schwarz nach 20.00 Uhr getragen. Ist das Büro wohltemperiert, kann der Anzugstoff von leichterer Qualität sein. Reine Schurwolle ist jedoch der Standard. Kein anderes Gewebe weist diesen eleganten Fall auf und ist so knitterarm. In der Regel werden heute Zweireiher getragen, Jacke und Hose aus demselben Material. Die Weste entfällt zunehmend. Die Jacke hat zwei bis drei Knöpfe und zwei Seitenschlitze und einen Rückenschlitz, um einen angenehmen Sitzkomfort zu gewährleisten. Tonangebend sind die Briten. Leichtere Stoffe und Seide finden sich bei den italienischen Herrenschneidern. Der Smoking gehört zur Abendgarderobe. Er ist dezent gestaltet und strahlt dennoch Eleganz und Selbstbewusstsein aus. Die schwarze oder in tiefdunklem Blau gehaltene Jacke ist einreihig oder zweireihig, die Revers sind seidenbesetzt, die Stoffe etwas leichter als beim Tagesanzug. Die weiße Smokingjacke wird, kombiniert mit einer blauen oder schwarzen Hose, bei Festen unter freiem Himmel und auf Seereisen getragen.

Black Tie, Tuxedo oder Smoking

Im Englischen heißt er Black Tie, die Deutschen bezeichnen ihn als Smoking, die Amerikaner als Tuxedo. Ursprünglich war allein der Frack das Kleidungsstück, das der Herr auf großen Abendveranstaltungen trug. Zogen sich die Gentlemen zum Rauchen zurück, trug man ein „dinner jacket“. Der Frack wurde im Anschluss wieder angelegt, sodass die Damen nicht unter dem Nikotin zu leiden hatten. Ende des 19.Jahrhunderts gewann das Smoking Jacket an Raum, der Duke of Windsor machte es in den zwanziger Jahren populär. Stand nun „black tie“ auf der Einladung, griff man zum Smoking, bei „white tie“ blieb es beim Frack. Ein weißer Querbinder unterscheidet den Frackträger vom Kellner. Den Smoking kombiniert man niemals mit weißer Fliege. Zum Smoking gehört eine selbstgebundene black tie, eine schwarze Fliege. Die Amerikaner beanspruchen die Erfindung des Fracks ohne Schwalbenschwänze für sich. Der Tabakerbe Griswold Lorillard soll ihn als erster 1886 im Tuxedo Club getragen haben. Ihm zu Ehren wird er Tuxedo genannt. In der Londoner Savile Raw, dem Zentrum der britischen Herrenschneiderei, fertigt man sie seit 1865. Für Smoking und Frack gilt: Niemals vor 18.00 Uhr und grundsätzlich mit weißem Hemd und schwarzen Schuhen.

Eleganter Auftritt am Abend

Die Kleidung eines Gentlemans sollte immer angemessen sein. Für einen Besuch im Kino oder einen Restaurantbesuch mit Freunden eignet sich der Smoking kaum. Stilvoll ist es, sich in diesem Fall seiner Umgebung anzupassen. Wer overdressed erscheint, fühlt sich selbst nicht wohl und irritiert auch andere. Für ein Galadinner oder eine Opernpremiere in Bayreuth passt der Smoking. Er rangiert eine Nuance unter dem für hochoffizielle Veranstaltungen geeigneten Frack. Exakte Passform ist Voraussetzung für einen eleganten Auftritt. Während die Damen in Abendkleid und großer Robe glänzen, sind die Herren zurückhaltender gekleidet. Ein Gentleman sollte nie durch seine Kleidung bestimmt werden oder zeigen, dass er seine Gedanken zu sehr auf seine äußere Erscheinung konzentriert. Dennoch gibt ein Blick für Details Selbstsicherheit. Der Stoff der Jacke sollte leichter gewählt werden und keine Kunstfasern enthalten. Auf Abendveranstaltungen wird es oft warm und ein Ablegen des Smokings ist nicht möglich. Die Farbe der Hose richtet sich nach der Jacke. Die äußere Hosennaht wird durch einen Seidenstreifen, den Galon, verdeckt. Die Hose darf keine Umschläge haben, da sie sonst zu sportlich wirkt. Wichtig sind schwarze Strümpfe. Dabei sind tatsächlich Strümpfe gemeint, die nach dem Material des Anzugs aus Seide oder Wolle gewählt werden. Niemals darf beim Hinsetzen nacktes Bein zu sehen sein. Der Cummerbund verdeckt den Übergang zwischen Hemd und Hosenbund. Ein Bauschen des Hemdes kann so verhindert werden. Accessoires runden das Erscheinungsbild ab: Die Schleife muss tiefschwarz und selbst gebunden sein. Das Binden erfordert etwas Übung. Eine kleine persönliche Unregelmäßigkeit wirkt auch bei festlicher Kleidung charmant. Mit einem farbigen Einstecktuch kann ein effektvoller Akzent gesetzt werden. Ein weißes Baumwolltaschentuch gehört in die Anzugtasche. Die Manschettenknöpfe sollten sorgfältig ausgewählt und auf den Gesamteindruck abgestimmt werden. Je nach Anlass können auch elegant gestaltete Hemdenknöpfe eingesetzt werden.

Das passende Hemd dazu

Das äußere Erscheinungsbild sollte in sich stimmig und einheitlich sein. Der Mensch sollte die Kleidung dominieren und der Anzug die Persönlichkeit unterstreichen. Dazu gehört auch Passgenauigkeit. Ein hochwertiger, perfekt passender Anzug wird durch ein schlecht sitzendes Hemd in seiner Wirkung ruiniert. Das gesamte Bild leidet. Daher ist es wichtig, auf Material, Schnitt und Sitz zu achten. Das durchgeknöpfte Oberhemd als Teil des Gesellschaftsanzugs setzte sich Ende des 19. Jahrhunderts durch. Ursprünglich gehörte es zur Unterwäsche und wurde ausschließlich unter dem Gewand getragen. So erklärt sich die Konvention, dass man sich in der Öffentlichkeit nicht hemdsärmelig zeigt. Schon zu Beginn differierten die Kragenformen. Stehkragen und Umlegekragen sind die Hauptkategorien. Die förmlichste Kragenform ist der „turndown collar“, gefolgt vom eleganten „cutaway collar“. Ein Qualitätshemd hat herausnehmbare Kragenstäbchen. Sie geben dem Kragen die passende Form und verhindern ein Abstehen der Spitzen. Das Rückenteil guter Hemden ist immer etwas länger. So kann man sich bücken, ohne dass das Hemd aus der Hose rutscht. Der Übergang zwischen Ärmel und Manschette sollte mehrfach gefältelt sein. Ein kleiner Knopf über der Manschette verhindert das Aufklaffen der Ärmel. Das Knopfloch sollte waagerecht sitzen. Zwischen Vorder- und Rückenteil wird ein dreieckiges Stück Stoff zur Verstärkung eingesetzt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Je feiner das Oberhemd verarbeitet ist, desto hochwertiger ist es. Kleine Stiche verweisen auf Qualität. Das Herrenhemd sollte ausreichend lange Ärmel haben, damit mindestens 1 cm unter dem Jackenärmel hervorschaut.

Was ist das Besondere am Smokinghemd?

Das Smokinghemd ist grundsätzlich weiß und hat kein Muster. Die Qualität richtet sich nach Stoff, Schnitt und Verarbeitung. Je mehr feine Stiche auf einen Zentimeter kommen, desto haltbarer ist die Naht. Das Hemd kann eine verdeckte Knopfleiste haben. In der Regel ist die Knopfleiste einfach ausgeführt und nicht doppelt. Sie könnte sonst zu rustikal wirken. Die Knöpfe sollten aus Perlmutt sein. Die Hemdbrust ist oft quer oder längs gefältelt. Eine Verstärkung mit Baumwollpiqué ist möglich. Der Besatz darf nur bis knapp über den Hosenbund reichen, damit sich die Brust beim Hinsetzen nicht wölbt. Die Rückenpasse ist geteilt. Bei Maßhemden kann das Kleidungsstück so exakt der Körperform des Trägers angepasst werden und natürliche Ungleichheiten begradigen. Konfektionshemden ahmen durch die Rückenpasse die aufwendige Verarbeitung der Couture nach. Seit den sechziger Jahren gibt es die Brusttasche beim Oberhemd. Das traditionelle Herrenhemd kennt keine solche, der konventionelle Stil verzichtet darauf. Zu einem Smokinghemd passt keine Brusttasche. Das Hemd für den Smoking hat Klappmanschetten. Manschettenknöpfe sind daher unverzichtbar. Bei der Auswahl des passenden Hemdschmucks sollte dezent vorgegangen und das Gesamtbild im Auge behalten werden. Gold und schwarz wirken immer elegant, sodass sich Onyx eignet.

Eine Auswahl feiner Materialien

Das Material entscheidet über die Wirkung des Hemdes. Ein teurer Maßsmoking verliert, wenn ein sichtbar preisgünstiges Oberhemd dazu getragen wird. Der Stoff muss gut verarbeitet und so gewebt sein, dass er sich bequem tragen lässt und gleichzeitig nicht lappig wirkt. Das gilt insbesondere für Kragen und Manschetten. Gerade die Manschetten sind sichtbar und werden zudem noch durch die Manschettenknöpfe betont. Ein Eyecatcher sollte die Gesamtwirkung unterstützen und verstärken. Er sollte sie nicht herabziehen. Gerade darum ist der Zentimeter, der unter dem Jackenärmel hervorschaut so wichtig. Zwar werden die Manschetten umgeklappt und erhalten dadurch Stabilität, dennoch kann ein zu weiches Material irritierend wirken. Zudem mangelt es ihm auch am nötigen Tragekomfort. Während Oxford sich als Hemdenstoff für den gemütlichen, informellen Teil des Tages eignet und eine warme Gemütlichkeit ausstrahlt, ist Baumwollbatist eine Möglichkeit für das Oberhemd zum festlichen Anlass. Feine, hochwertige Garne ergeben ein leichtes Gewebe von hoher Qualität. Abzuraten ist von Synthetik. In einem Smoking schwitzt man leicht. Synthetische Beimengungen fördern dies. Seide ist als Material auch möglich. Wer den italienischen Stil liebt, findet eine reiche Auswahl. Hier ist allerdings auch die aufwendige Pflege zu bedenken. Seidenhemden werden ausschließlich mit der Hand gewaschen. Smokinghemden sind nicht für den einmaligen Gebrauch gedacht, sondern sollen auch nach mehrmaligem Waschen ihre Struktur und ihre Form behalten. Die Nähte dürfen sich nicht verziehen. Qualität beweist das hochwertige Hemd auch beim Bügeln. Leicht und zügig, mit deutlich weniger Knitteranfälligkeit kann es in Form gebracht werden. Beim Gang in die Reinigung ist auf das Handbügeln zu verweisen. Man sieht es einem Hemd an, ob es über einer Schneiderpuppe getrocknet oder professionell gebügelt wurde.

Passend für jede Figur – ein kleines Plädoyer für das maßgeschneiderte Hemd

Jeder Mensch ist individuell. Konfektion ist es nicht. Selten passt ein Hemd wie angegossen und ist gleichzeitig so funktional geschnitten, dass man sich in ihm sechzehn Stunden bewegen kann. Was bereits beim Businesshemd zum Ärgernis wird, kann einem einen festlichen Abend verderben. Es ist schade, wenn ein großes Ereignis unter einem schlecht sitzenden Hemd leidet. Nicht nur der Tragekomfort lässt zu wünschen übrig, auch der Gesamteindruck wird von einem verzogenen Hemd deutlich beeinträchtigt. Wer elegant und sicher auftreten will, der sollte sich Maßhemden gönnen. Ein Herrenschneider sieht und misst genau. Er verfügt über Erfahrung, kann stilsicher zu allen Fragen des Stils beraten und bei der Auswahl behilflich sein. Während andere mit zu kurzen Ärmeln herumlaufen, weiß der Hemdenmacher um das Verhalten des Stoffes beim Waschen, die korrekte Halsweite und die Stoffzugabe bei den Ärmeln. Der Fachmann kennt auch die kleinen Tricks, die es ermöglichen, die Figur des Trägers zu optimieren. So können kurze Arme kaschiert werden und optisch deutlich länger wirken, wenn Ärmellänge des Smokings und des Hemdes entsprechend angepasst werden. Ein gut geschnittener Kragen bleibt stets in Form und hebt sich auch bei Bewegung des Trägers nicht von der Hemdbrust ab. Der äußere Rand wird auch beim Smoking vom Revers bedeckt, im Nacken ist der Rand des Hemdes sichtbar. Maßhemden werden korrekt angepasst und meist im Dutzend ausgeführt. In der Regel sind Details wie die Knopflöcher handgenäht und die Knöpfe per Hand aufgesetzt. Maßhemden sind nicht nur elegant, sondern auch wesentlich haltbarer als ein Oberhemd aus der Produktion.

Gibt es günstige Alternativen?

Oft rechnen sich Sparversuche in der Kleidung nicht. Wer Konfektion trägt, wird immer Abstriche machen müssen. Kaum jemand entspricht den Einheitsgrößen. Man kann sich am gehobenen Segment orientieren. Ist dort einmal eine gut sitzende Möglichkeit gefunden worden, sollte man bei dieser Marke bleiben. Im Internet wird Maßkonfektion angeboten. Eine Auswahl von Hemden sind hier bereits erstellt und werden an die angegebenen Maße angepasst. Doch das Maßnehmen allein ist bereits eine Kunst. Maßkonfektion kann qualitativ nicht so hochwertig ausgeführt werden, wie ein Oberhemd, das durch einen Maßschneider gefertigt wurde.

Fazit: Ein Smoking samt Hemd lohnt sich!

Nach einer Zeit der Nonchalance und Nachlässigkeit gewinnen Formen erneut an Bedeutung. Offizielle Ereignisse und große Feste werden wieder als Höhepunkte im Leben wahrgenommen, denen es in angemessener Bekleidung zu begegnen gilt. Zur Orientierung gab es früher Gesetze, die die Garderobe regelten und die heute wieder mehr Beachtung finden. Es macht Spaß, sich daran zu beteiligen und seine Garderobe entsprechend zu optimieren. Ein gut sitzender Anzug, ein passendes Smokinghemd, ein schwarzer Querbinder, Socken, Lackschuhe, Manschettenknöpfe sind elegant und verleihen ihrem Träger Selbstsicherheit. Mit etwas Geschick fühlt man sich bald auf jedem Parkett zu Hause.