Wie integriere ich Social Media in mein Webdesign

Drei Dinge haben sich in den letzten rund 25 Jahren durch das Internet grundlegend verändert. Zuerst hat sich die Art und Weise, wie wir nach Produkten und Angeboten recherchieren und einkaufen verändert. Dann hat sich das Suchen und Finden von Informationen maßgeblich verändert, wobei dieses Themen ab 2007 durch das Smartphone eine komplett neue Wendung bekommen hat. Und letztlich hat sich durch Social Media, WhatsApp, iMessage & Co. auch die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren — und uns vernetzten — grundlegend verändert. Jede einzelne Änderung hat für sich schon große Auswirkungen — doch da alle Veränderungen aufeinander aufbauen und sich gegenseitig verstärken und beeinflussen, hat sich an vielen Stellen das gesamte Spiel komplett verändert.

Am Anfang war alles bunt

Die ersten Websites waren Tummelplätze für Geeks und Nerds. Aussagen wie: „Das Internet geht vorüber ...“ oder „wer braucht schon das Internet?“ machten damals, also Mitte der 90er Jahre, schnell die Runde. Sicher, viele der ersten Websites waren auch Hobbyprojekte, und die Websites von Unternehmen waren mehr Selbstdarstellung als Verkaufsmaschinen. Mehr noch, viele Websites blinkten und blitzen an allen Ecken und Enden, bunte Flash-Intros und ewig lange Slideshows sollten den Besucher unterhalten. Alles war bunt, flackerte und lange Ladezeiten waren üblich — und inhaltsleere Videos waren schon damals eine echte Geduldsprobe. Doch nach dem Abklingen des ersten Internethypes, und mit wachsender Anzahl von Internet-Nutzern und Zunahme von schnellen Verbindungen zum Internet, entwickelte sich das Web weiter. Die ersten Plattformen begannen zu wachsen, Amazon expandierte in allen Bereichen, Google entwickelte sich zur Standardsuchmaschine und Online Marketing wurde immer wichtiger. Heute ist das Internet sehr professionell. Bei den meisten Websites steht der User im Mittelpunkt, man drängt sich nicht auf, beschränkt sich auf das Wesentliche und begleiten den User intuitiv durch die unterschiedlichsten Informationen, bis hin zu einer Entscheidung. Online-Business ist heute Tagesgeschäft – mehr noch, viele Unternehmen würden heute offline erst gar nicht funktionieren. Alles war gut, und 2007 änderte sich einmal mehr alles. Mit dem Start des iPhone wurde mobiles Surfen hoffähig. Plötzlichen hatten wir das Internet in der Hosentasche — und praktisch überall zur Hand und mit dabei. Mit Einführung von responsive Webdesign wurde die Nutzung von Websites auch erheblich vereinfacht und verbessert, so dass wir auch auf kleinen Displays von Smartphone eine optimale Darstellung von einzelnen Websites haben. Doch neben all diesen Veränderungen begann sich etwas in eine ganz andere Richtung zu entwickeln, nämlich die Art und Weise, wie wir das Internet nutzen und wie wir mit anderen Menschen kommunizieren, bzw. uns mit ihnen verbinden und vernetzten. Die Anfänge machten 2004 Facebook und 2006 Twitter — weitere Dienste mit dem Gedanken der sozialen Vernetzung folgten. Zuerst wurden viele soziale Netzwerke vom normalen PC aus genutzt, doch nach und nach rückten Smartphones in den Mittelpunkt der Nutzung. Auch wenn es lange so aussah, als wenn Facebook den Wechsel zur mobilen Nutzung nicht schafft, sieht heute alles ganz anders aus.

Webdesign, Online Marketing und soziale Medien

Heute sind soziale Medien für viele Menschen aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Nachrichten werden via WhatsApp geteilt, Mitteilungen und News kursieren auf Facebook, Bilder landen auf Instagram, Video-Storys werden via SnapChat weitergegeben, Interessante Links werden auf Pinterest geteilt und beruflich vernetzten wir uns auf XING und LinkedIn, um hier neue berufliche Kontakte zu knüpfen oder um einfach in Kontakt zu bleiben. Diese Beispiele machen sehr schnell deutlich, dass sich auch in Sachen Online Marketing einiges verändert hat, bzw. in Zukunft noch verändern wird. Ein gutes Webdesign für das eigene Business ist unerlässlich, doch um neue Kunden zu gewinnen, braucht es die entsprechenden Wasserlöcher, an denen sich die Tiere versammeln — und diese Wasserlöcher sind heute die sozialen Medien. Somit erreicht man gerade im Bereich B2C, vereinzelt aber auch im B2B, viele Menschen über die sozialen Medien.

Hierbei gibt es vier Möglichkeiten:

1. Direkte Kontakte, mit denen man sich auf persönlicher Ebene vernetzt hat 2. Spezielle Themenseiten, die man zum Beispiel für Unternehmen aufsetzen kann 3. Gruppen, in denen sich Menschen mit ähnlichen bzw. gleichen Interessen oder zu ähnlichen Themen finden 4. Anzeigen, die man in sozialen Medien schalten kann Über diese Optionen kann man organisch seine eigene Ziel- und Kontaktgruppe aufbauen, und mit ihr in Verbindung bleiben.

Wie lässt sich Social Media im Webdesign verankern?

Auf den ersten Blick scheint es so zu sein, dass Social Media und Webdesign unabhängig voneinander bestehen und nur über einige Buttons auf der Website miteinander verbunden zu sein. Die Strategie für das Online Marketing konzentriert sich zumeist ausschließlich auf die eigene Website und deren Inhalte. Doch wie eingangs schon einmal umrissen, die Art und Weise, wie wir das Internet nutzen, hat sich stark verändert. Der Webauftritt als Dreh- und Angelpunkt alleine reicht nicht mehr aus, denn viele User nutzen Social Media als Startpunkt, um sich im Internet zu bewegen. Hier bekommen Sie Informationen und Anregungen zu einzelnen Produkten, Aktionen, Lösungen und Leistungen, sie tauschen sich in ihrem Umfeld aus und manch eine Entscheidung wird im Social Media getroffen, ohne dass hier jemals ein Webauftritt besucht wurde. An dieser Stelle gehen Netzwerk-, Greenspoon- und Andorra-Effekt Hand in Hand, denn User teilen zu allen möglichen Themen ihre Meinung, und all das hat bei der Entscheidung für oder gegen ein Angebot, eine große Auswirkung. Doch es gibt noch einen weiteren Punkt, wo User weniger auf einen Webauftritt, und dafür mehr auf Social Media setzen, nämlich im Bereich Service und Kundendienst. Fragen werden zum Beispiel auf Facebook gestellt ... und von Mitarbeitern aus dem Service beantwortet und es ist ein Leichtes, Feedback zu bestimmten Produkten zu hinterlassen — was wiederum zu einzelnen Diskussionen von Usern untereinander führt. Manche Unternehmen, und gerade einzelne Marken, haben sich von ihrem Webauftritt verabschiedet, und verlagerten den gesamten Webauftritt zum Beispiel auf Facebook, bzw. sie setzen ausschließlich auf eine Kombination von Google+, YouTube, Twitter, Pinterest oder Instagram. Ob, und inwiefern das sinnvoll ist, mag dahingestellt sein. Doch manche Marken haben auch nur eine sehr kurze Lebenszeit, so dass sich ein kompletter Webauftritt hier kaum noch lohnt. Vielmehr geht man gleich dorthin, wo die potenziellen Interessenten und Kunden zu finden und aktiv sind — eben an die Wasserlöcher. Ist Social Media also das Ende von klassischen Webauftritten? Sicherlich nicht. Doch in jedem Fall sollte man über eine sinnvolle Kombination der einzelnen Medien und Plattformen nachdenken. Entdecken Sie nachfolgend 6 Punkte, die Ihnen einen Weg zeigen, wie Sie Ihren Webauftritt, Ihre Online Marketingstrategie und Social Media miteinander verbinden.

1. Zeigen Sie auf Ihrem Webauftritt, wo Sie im Social Media zu finden sind

Das wichtigste bei der Vernetzung beider Welten ist, dass User Ihrer Website wissen, dass Sie auf Social Media aktiv sind — und wo Sie zu finden sind. Idealerweise werden einzelne Angebote, Produkte, Lösungen und Leistungen so angelegt, dass diese leicht und direkt in sozialen Medien geteilt werden können. Wichtig hierbei ist, dass die jeweiligen Buttons eine gute Sichtbarkeit haben, so dass diese auch genutzt werden. An dieser Stelle werden viele gute Chancen vertan, weil die jeweiligen Social Media-Buttons nicht zu finden sind. Die Vernetzung im Social Media lebt davon, dass User einzelnen Seiten oder Gruppen folgen. Die Möglichkeit, um sich mit entsprechenden Seiten oder Gruppen zu vernetzen, sollten somit auch auf den einzelnen Seiten eines Webauftritts präsent sein. Idealerweise platziert man die entsprechenden Buttons für die Verlinkung so präsent, dass User diese direkt vor Augen haben. Bedenken Sie dabei: Social Media ist ideal, um mit Kunden auf unterschiedlichen Kanälen in Verbindung zu bleiben. Zeigen Sie also, wo Sie aktiv sind. Noch wichtiger ist die Vernetzung mit Social Media, wenn auf Ihrem Webauftritt Blog-Artikel veröffentlicht werden. Hier bietet es sich an, dass unter jedem Artikel ein „Gefällt mir“ und ein „Teilen“ Button platziert ist, denn hierdurch werden Beiträge in sozialen Medien geteilt, und wirklich gute Beiträge erhalten zusätzlich eine große Bühne mit einem Publikum, das tendenziell Interesse am jeweiligen Beitrag hat.

Nicht vergessen ... Call-to-Action

Teilen ist gut, und ein guter Call-to-Action ebnet den Weg. Vermitteln Sie auf charmante Art und Weise, was die Besucher Ihrer Website tun sollen. Weisen Sie darauf hin, dass bestimmte Inhalte mit einem „gefällt mir“ markiert werden soll, oder dass sie sich an einer Diskussion in einer Facebook-Gruppe anschließen können. Diese Aufforderung ist wichtig, denn viel zu oft sehen wir zwar die Buttons, doch kommen nicht ins Handeln. Ein kleiner Impuls in die richtige Richtung wirkt hierbei wahre Wunder.

Design ... oder nicht Design?

Social Media Buttons sollten praktisch überall auf dem Webauftritt präsent platziert werden. Hierbei lassen sich die einzelnen Buttons auch direkt an das persönliche Webdesign anpassen, so dass Buttons und Design Hand in Hand einhergehen und zusammenpassen. Doch in jedem Fall ist darauf zu achten, dass die Buttons für die jeweiligen Social Media Dienste auch als solche zu erkennen sind. Eine zu starke Verfremdung oder Veränderung ist hier eher kontraproduktiv.

2. Login via Social-Login

Bestimmte Bereiche eines Webauftritts sind üblicherweise nur mit einem entsprechenden Zugang zu erreichen. Hierbei können sich interessierte Besucher ein eigenes Kundenkonto anlegen. Noch einfacher ist es, wenn der Zugang über ein bestehendes Social Media Konto erfolgt. Hierbei bieten sich Zugänge über Facebook, Google+, Twitter oder XING an. Für den User ist das denkbar einfach, denn er braucht nicht erst ein Konto anzulegen und muss dieses auch nicht bestätigen, sondern er kann sich direkt mit meinem Social Media Konto anmelden. Diese Maßnahme sorgt so für eine höhere Conversion Rate, denn schneller und einfacher ist in diesem Fall auch besser.

3. Das Webdesign sollte sich Social Media anpassen

Auf jedem Webauftritt sollte sich alles um den Kunden drehen, und die User Experience sollte so entworfen werden, dass Kunden sich wohlfühlen und das finden, was sie suchen, erwarten und brauchen. Doch auch die unterschiedlichsten Social Media-Kanäle sollten so mit eingebunden werden, dass diese sich perfekt einfügen. Statische Inhalte lassen sich durch variable Inhalte, die aus den unterschiedlichsten Quellen stammen, ergänzen. Diese Social Media Feeds zeigen so weitere Inhalte und Informationen, die für User interessant sind. Idealerweise werden diese Möglichkeiten gleich von Anfang an implementiert, um am Ende mit einem variablen und flexiblen Webauftritt präsent zu sein.

4. Machen Sie es den Usern leicht

Viel zu oft neigt man beim Webdesign dazu, einige wichtige Dinge zu kompliziert zu machen. Deshalb ist es wichtig, dass alle Inhalte leicht geteilt, geliked oder getweetet werden können. Diese Möglichkeiten sind für eine sinnvolle Vernetzung beider Welten heutzutage grundlegen. Praktisch alle Beiträge, Produkte oder auch einzelne Produktbilder sollten leicht mit entsprechenden Social Sharing-Buttons zu teilen sein. Je einfacher das ist, umso größer die Chance, dass die einzelnen Inhalte auch geteilt werden.

5. Bewertungen auf Facebook gehören auch auf die Website

Im Internet ist Vertrauen fast genauso gut, wie eine echte Währung. Somit sind Kundenbewertungen im Online Business — und beim Online Marketing — extrem wichtig und wertvoll und helfen dabei, die Conversion Rate zu steigern. Von daher ist es ideal, wenn man Kundenbewertungen von Facebook aus mit integriert. So können zum Beispiel Rezensionen und Erlebnisberichte auf Facebook erstellt werden und Kunden können auf Facebook ihre Rückmeldung hinterlassen. Dadurch bekommen neue Kunden ein besseres Gespür für das, was sie erwarten können, und idealerweise lassen sich diese Inhalte auch auf der Website mit einbinden. Viele positive Bewertungen werden letztlich ihre Wirkung haben. Doch natürlich können auch negative Kommentare auftauchen. Hier ist die Frage, wie man damit am besten umgeht. Grundsätzlich sind ausschließlich positive Bewertungen auch nicht gut, und ein paar negative oder kritische Bewertungen können hier eher für ein realistisches Bild sorgen. Außerdem helfen auch kritische Bewertungen dabei, um die eigenen Leistungen zu verbessern — und auch hierüber kann man im Social Media schreiben. Alles in allem sind Kommentare und Diskussionen im Social Media eine gute Chance, um mit guten und begeisternden Produkten, Lösungen und Leistungen zu punkten, und um kontinuierlich einzelne Angebote zu verbessern.

6. Sehen ist besser als Lesen

Menschen sind stark visuell geprägt, und mittels Video lassen sich viele Inhalte schneller, besser und direkter vermitteln. Somit sind eigene eingebundene Videos (zum Beispiel von YouTube) ideal, um bestimmte Inhalte zu verstärken. Grundsätzlich sollten die Videos über YouTube auf der eigenen Website mit eingebunden werden. Der Grund hierfür ist relativ einfach, denn YouTube gehört zu Google, und auch YouTube-Videos haben einen gewissen Einfluss auf das Ranking bei Google. Von daher können gut produzierte Videos, die bei YouTube in einem eigenen Kanal veröffentlich werden, ideal sein, um User zu informieren und um das Ranking zu verbessern. Letztlich zählt jedes Detail und jeder einzelne Impuls, um die Conversion Rate zu verbessern.

Fazit

Ein Webauftritt und ein gutes Webdesign alleine reicht nicht mehr aus — er muss auch auf allen nur denkbaren Kanälen mit sozialen Netzen verbunden sein. Außerdem sollte jedes Unternehmen auf gewissen sozialen Kanälen aktiv sein, um hier einen direkten Draht zum Kunden zu haben. Somit geht es beim Webdesign nur zum Teil um Design, sondern es gilt auch, den User zu verstehen und zu erkennen, wie und warum sie die Website nutzen. Viele Unternehmen und Marken sind allein durch ihre Aktivitäten in sozialen Medien groß und haben so etwas, wie eine echte Fan-Base. Die besten Unternehmen verstehen hierbei, wie ihre Fans Social Media nutzen und warum sie bereitwillig „Likes“ verteilen, Beiträge „tweeten“ oder Bilder „pinnen“.

WICHTIG:

Doch eines gibt es zu beachten, und das ist gerade ab Ende Mai 2018 extrem wichtig, nämlich die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Gegebenenfalls sind hier entsprechende Maßnahmen einzuhalten und die Datenschutzerklärung muss angepasst werden. Bitte stimmen Sie dies in Ihrem Unternehmen ab.