Die Beziehung zwischen SEO und Inbound Marketing

Das Kundenverhalten ändert sich durch die digitale Revolution ständig und Marketing erfordert immer neue Wege. Die Zeiten, als der Staubsaugervertreter noch an der Haustür klingelte, kommen Kunden und Unternehmern heute vor wie eine Komödie aus der Zeit des Wirtschaftswunders oder eher gleich wie aus der Steinzeit. Denn zu offensives Marketing schreckt Kunden heute eher ab. Auch wäre die »Reichweite« unseres Vertreters mit seinem Musterkoffer heute vielen Unternehmen nicht mal mehr ein müdes Lächeln wert. Denn durch das digitale Marketing ist es möglich geworden, rund um die Uhr zahllose Kunden zu erreichen. Jedenfalls in der schönen Theorie. In der Praxis sieht es aber so aus, dass Marketingstrategien immer spezieller werden müssen, um Kunden auch wirklich zu erreichen. So hat sich das Inbound Marketing entwickelt, um gezielt Kunden anzusprechen, die auch wirklich zu einem Unternehmen passen. Denn bei gelungenem Inbound Marketing fügen sich die Interessen des Kunden und des Unternehmens zusammen wie Puzzleteile und eine nachhaltige Kundenbindung entsteht.  

Wie funktioniert Inbound Marketing?

Inbound Marketing zielt darauf ab, den Konsumenten zu verführen. Allerdings nicht durch marktschreierische Aktivitäten, sondern durch hochwertige Inhalte, die den Kunden direkt ansprechen und Lösungen für seine Probleme anbieten. Wenn Sie selbst Inbound Marketing betreiben, müssen Sie sich Kunden nicht aufdrängen und Maßnahmen wie Kaltakquise am Telefon können Sie getrost vergessen. Auf den ersten Blick mag Inbound Marketing daher vielleicht wie »Marketing für Schüchterne« erscheinen, doch es geht um weitaus mehr als das. Denn mit dieser Marketingstrategie positionieren Sie sich als ein vertrauenswürdiger Experte, der auf seinem Gebiet ein Branchenführer ist und Kunden punktgenau die richtigen Produkte und Dienstleistungen anbieten kann. Ihren Expertenstatus demonstrieren Sie beim Inbound Marketing allerdings nicht, indem Sie immer wieder durchs digitale, globale Dorf laufen und sich selbst als Experten bezeichnen, sondern dadurch, dass Sie Kompetenz, Erfahrung und Sachverstand aktiv leben – und das dann online auch zeigen.  

Wieso ist Inbound Marketing effektiver als andere Strategien?

Inbound bedeutet so viel wie »ankommend«, die Kunden kommen also zu Ihnen, weil sie von Ihren Inhalten angezogen werden. Bei vielen herkömmlichen Werbemaßnahmen haben Sie einen hohen Streuverlust, weil Sie Ihre Zielgruppe nicht erreichen. Wenn Sie zum Beispiel eine Software für Bildbearbeitung anbieten und ziellos Werbebanner für Ihr Produkt schalten, werden Sie mit Glück ein paar User im Internet erreichen, die gerade zufällig nach so einem Programm suchen. Beim Inbound Marketing dagegen finden genau die Kunden zu Ihnen, die auf der Suche nach genauso einem Programm auf Sie aufmerksam werden. Im Idealfall endet die Reise des Kunden damit, dass er bei Ihnen einen Kauf abschließt und Sie noch weiterempfiehlt. Im Vergleich zum Outbound Marketing nimmt Inbound Marketing also den umgekehrten Weg. Sie stellen erst die Inhalte bereit, dann lassen Sie sich finden. Bevor wir uns aber der Frage widmen, wie Sie unbekannte Konsumenten in aktive Promoter verwandeln, die sogar noch kostenlos und aktiv das Empfehlungsmarketing für Ihr Unternehmen übernehmen, müssen wir uns mit dem Thema SEO befassen. Denn SEO ist das Verkehrsmittel, welches Sie zu effektivem Inbound Marketing bringt!  

Wie SEO Ihr Inbound Marketing unterstützt

SEO, also Suchmaschinenoptimierung, ist der Oberbegriff für sämtliche Maßnahmen, die Ihrer Webseite im Internet Sichtbarkeit verschaffen, und zwar vor allem bei den Suchmaschinen. Denn hier geht es allein um die vorderen Plätze. Wer es zu bestimmten Suchbegriffen auf die Startseite bei Google schafft, der kann sich auch auf sicheren Traffic verlassen. Denn ein Großteil der User klickt auf eins der ersten drei Suchergebnisse, die angezeigt werden. Webseiten dagegen, die schlechter ranken und erst auf der zweiten, dritten oder sogar hundertsten Seite angezeigt werden, werden keine Besucher bekommen. Je nachdem, welches Suchvolumen ein Begriff hat, fallen aber auch bei den ersten Plätzen die Besucherzahlen unterschiedlich aus. Denn Worte wie »Auto« oder »Wetter« werden natürlich ungleich öfter gegoogelt als »Marienkäferzucht« oder »Pastinaken anpflanzen«. Mit einem extrem populären Suchbegriff auf dem Siegertreppchen der Top-Suchergebnisse zu landen, ist für Betreiber kleinerer Webseiten nahezu utopisch. Je größer die Konkurrenz ist, umso aufwendiger wird auch die Suchmaschinenoptimierung. Da Inbound Marketing aber auf spezialisierte Inhalte setzt, sind die Chancen, ein lohnendes Ranking zu erzielen, ungleich höher. Wie wir gesehen haben, geht es beim Inbound Marketing nicht darum, Kunden mit gezielten Aktionen »anzuspringen«, sondern um den leiseren, aber nachhaltigeren Weg. Sie müssen mit Inhalten überzeugen. Die besten Inhalte erzielen aber keine Reichweite, wenn die Suchmaschinenoptimierung vernachlässigt wird. SEO zielt immer darauf ab, gefunden zu werden. Das klingt vielleicht passiv, ist es aber nicht. Denn bei Suchmaschinen Sichtbarkeit zu erlangen, erfordert eine ganzheitliche Strategie, bei der viele einzelne Mosaiksteine zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt werden müssen. Die Zeiten, in denen SEO daraus bestand, bestimmte Suchbegriffe einfach so oft zu wiederholen, dass auch die letzte Suchmaschine garantiert versteht, worum es geht, sind vorbei. Leider? Zum Glück! Denn Inbound Marketing muss vor allem für Menschen betrieben werden und da gehen SEO und diese nachhaltige Marketingstrategie Hand in Hand. Denn auch Suchmaschinen sind heute weitaus intelligenter als noch vor einigen Jahren und setzen das Nutzererlebnis für den Leser an erste Stelle. Die Algorithmen der Suchmaschinen versuchen, durch komplexe Berechnungen in Sekundenschnelle herauszufinden, ob Inhalte hilfreich, fundiert und vertrauenswürdig sind. Um Ihre Seite wirklich für SEO fit zu machen, sollten Sie also auf folgende Punkte achten  

SEO und Linkstruktur

Bemühen Sie sich um eine gute Linkstruktur Ihrer Seite. Je mehr Links von anderen vertrauenswürdigen Seiten auf Ihre Seite führen, umso eher wird Google Ihre Inhalte als relevant einschätzen. Suchmaschinen können heute erkennen, ob Sie mit Ihrer Seite von »der Szene«, in der Sie aktiv sind, als kompetent wahrgenommen werden, denn dann werden andere themenrelevante Seiten Links zu Ihren Artikeln einbinden, da dies ihren eigenen Content aufwertet und für User interessanter macht. Aber nicht nur die Links, die von anderen Seiten auf Ihre Inhalte verweisen, haben Einfluss auf Ihr Ranking. Auch die seiteninterne Linkstruktur ist wichtig für SEO. Achten Sie also darauf, in Ihre Artikel auch interne Links einzubinden, die auf weitere Inhalte verweisen. Das erhöht die Usability für Ihre Leser und erfreut auch Google.  

Mit hoher Verweildauer Google überzeugen

Die Verweildauer auf Ihrer Seite ist ebenfalls Bestandteil gezielter SEO. Eine hohe Absprungrate signalisiert Google, dass Besucher mit dem Suchergebnis nicht zufrieden waren, das Ranking wird sich also zwangsläufig verschlechtern, wenn Leser immer wieder schnell die Seite verlassen. Gründe für eine hohe Absprungrate können in zu langen Ladezeiten liegen oder in einem Design, das nicht responsive ist, also auf mobilen Geräten nicht passend dargestellt wird. Achten Sie also darauf, dass Ihre Technik immer auf dem neusten Stand ist. Aktiv können Sie die Verweildauer Ihrer Leser erhöhen, indem Sie eine übersichtliche Struktur anbieten und Leser mit einer einfachen Navigation dazu einladen, auch Unterseiten aufzurufen. Widgets in die Sidebar einzubinden, die auf ähnliche Artikel aufmerksam machen, ist ebenfalls sehr effektiv.  

SEO mit Keywords und Formatierung

So vielschichtig SEO heute auch ist, Keywords sind immer noch die Ausgangsbasis. Denn die Keywords geben Suchmaschinen immer noch den meisten Aufschluss über den Inhalt eines Beitrags, das Kernthema wird dadurch erst ersichtlich. Allerdings müssen Keywords heute auch so variiert werden, dass ganzheitlicher Content entsteht. Spielen Sie also beim Erstellen Ihrer Texte mit Ihren Keywords! Verwenden Sie Einzahl und Mehrzahl, kombinieren Sie Ihre Hauptkeywords mit anderen relevanten Suchbegriffen, verwenden Sie auch Synonyme und wenn möglich verschiedene Schreibweisen. Durch die Formatierung verdeutlichen Sie den Crawlern der Suchmaschinen noch einmal, welche Keywords die wichtigsten sind. Verwenden Sie die Variationen Ihrer Suchwörter in der Headline, in den Unterüberschriften, im ersten und letzten Abschnitt und auch in Aufzählungen. Wenn Sie einzelne Suchwörter im Fließtext fett markieren, fällt es auch nicht nur Suchmaschinen leichter, sie zu erfassen, sondern auch Lesern. Die wenigstens Menschen lesen Blogartikel vom ersten bis zum letzten Wort sofort durch. Viele Leser überfliegen erst den Text, um zu entscheiden, ob der Artikel für sie wertvolle Inhalte bietet. Je übersichtlicher Sie die Formatierung gestalten, umso leichter findet das Auge halt, das erleichtert die Orientierung.  

Meta-Beschreibungen und SEO

Auch die Meta-Beschreibungen Ihrer Beiträge sollten Sie aufmerksam pflegen. Wenn Sie bei Google Suchergebnisse anzeigen lassen, sehen Sie unter dem blau dargestellten Titel und dem grün markierten Link einen kurzen Beschreibungstext. Dieser Text ist die Meta-Beschreibung, die Sie auf jeden Fall in Zusammenhang mit dem Keyword hinterlegen sollten. Nutzen Sie den kleinen Textabschnitt, um Nutzern der Suchmaschine einen kurzen und knackigen Abriss über den Mehrwert Ihrer Seiten und Artikel zu geben. So verdeutlichen Sie nicht nur einmal mehr Ihr Hauptkeyword, Sie erhöhen dadurch auch die Klickrate, was Sie im Ranking weiter steigen lässt. Falls Sie die Meta-Beschreibung nicht extra einpflegen, wird Google versuchen, einen passenden Textausschnitt zu wählen. Dieser wird allerdings niemals so zu Klicks animieren, wie ein speziell erstellter Text, der gezielt Neugier weckt wie der Teaser eines Zeitungsartikels.

Inbound Marketing und SEO – ein unschlagbares Team

Durch SEO wird deutlich, wie wichtig Suchmaschinenmarketing für das Inbound Marketing ist. Denn wenn es darum geht, die Zielgruppe direkt durch relevante Inhalte anzulocken, sind Suchmaschinen der Vermittler zwischen Konsumenten und Unternehmen. Denn Ziel des Inbound Marketings ist es ja, nicht einfach Traffic zu generieren, sondern wirkliche Interessenten auf sich aufmerksam zu machen, die viel leichter zu Käufern werden als »Zufallsbekanntschaften« im Internet, bei denen erst der Bedarf für ein Produkt geweckt werden muss. Inbound Marketing holt kurz gesagt die Kunden ab, die den Bedarf schon haben und sich nur noch nicht entschieden haben, wo sie ihn decken wollen.  

SEO, Inbound Marketing und Social Media

Eine weitere wichtige Strategie, die SEO und Inbound Marketing miteinander verknüpft, ist das Social Media Marketing. Suchmaschinenmarketing und Social Media Marketing sind heute kaum noch zu trennen, denn über Social Media Portale erhält jede Seite Besucher, die weitere Besucher bringen. Denn hochwertige Inhalte erzielen virale Effekte. Dadurch verstärken Sie noch Ihr Inbound Marketing, denn hier kommen wir in den Bereich des Empfehlungsmarketings. Eine Empfehlung von einem Freund ist im Internet viel mehr wert als jedes noch so gut platzierte bezahlte Werbebanner. Pflegen Sie also Ihre Social Media Seiten und nutzen Sie aktives Social Selling für Ihr Inbound Marketing. Liken Sie selbst Beiträge, teilen Sie Inhalte, die zu Ihrem eigenen Themenschwerpunkt passen und reagieren Sie zeitnah auf Kommentare. So pflegen Sie nicht nur Kontakte, Sie unterstreichen durch solches Verhalten auch Ihren Expertenstatus. Zeigen Sie Ihren zukünftigen Kunden, dass Sie ein Fachmann sind, der sich ständig über Neuerungen auf seinem Fachgebiet auf dem Laufenden hält! Teilen Sie auch ruhig hin und wieder Beiträge Ihrer Mitbewerber! So wecken Sie Vertrauen, wirken sympathisch und gewinnen gleichzeitig immer frische Inhalte, die für Ihre Zielgruppe interessant sind.  

Inbound Marketing und Kundentrichter

Durch ein Portfolio aus gezielten Maßnahmen für SEO und Social Media Marketing haben Sie sich nun die Sichtbarkeit erarbeitet, die Sie brauchen, um lohnende Besucherzahlen auf Ihrer Webseite zu verzeichnen. Aber Besucher sind nur eine Etappe auf dem Weg zum erfolgreichen Inbound Marketing, denn Sie wollen schließlich Abschlüsse erzielen. Welche Schritte fehlen Ihnen jetzt noch und wie erreichen Sie diese? Zuerst müssen Sie Ihre Besucher in Leads verwandeln. Animieren Sie Ihre Besucher also, Kundendaten anzugeben. Bieten Sie einen Newsletter an, versenden Sie kostenloses Informationsmaterial oder stellen Sie den Service bereit, einen Anruf anzufordern oder einen Chat zu öffnen. Je leichter es Ihren Besuchern fällt, sich bei Ihnen bemerkbar zu machen, umso eher werden diese zu zahlenden Kunden. Haben Sie Ihre Besucher in Leads verwandelt, gilt es, am Ball zu bleiben und mit weiteren, kundenorientierten Inhalten zu überzeugen. Je intensiver Sie mit Ihren Leads interagieren, umso schneller kommen Abschlüsse zustande und Ihre Leads verwandeln sich in Kunden. Denn nichts ist im unpersönlichen Internet wichtiger, als persönlicher Kontakt. Zeigen Sie sich also persönlich, transparent und punkten Sie als sympathisches Unternehmen von nebenan mit hoher Kompetenz. Haben Ihre potenziellen Kunden die Schritte von Besuchern zu Leads und von da zu Kunden durchlaufen, werden sie auch den letzten Schritt machen und zu aktiven Promotern werden, die Ihr Unternehmen gern weiterempfehlen. Sie haben also das Ziel Ihres Inbound Marketings erreicht.  

Fazit

Inbound Marketing ist eine zeitgemäße Strategie, um bewussten Verbrauchern auf Augenhöhe zu begegnen und über Inhalte genau die Kunden zu gewinnen, deren Bedarf zu Ihrem Angebot passt. Durch SEO erlangen Sie die Sichtbarkeit, die Sie brauchen, um als vertrauenswürdiger Experte eine große Reichweite zu erzielen. Haben Sie sich erst einmal als Experte positioniert, werden die Kunden zu Ihnen kommen und aufwendige Werbemaßnahmen mit hohem Streuverlust gehören der Vergangenheit an.