Googles „Authorship“ zählt nicht mehr

Vor rund drei Jahren führte Google den authorship-tag als Ranking-Faktor ein und blendete bei Seiten, auf denen dieses Attribut gesetzt war, Autorennamen und Avatare in den Suchergebnissen mit ein. Seit letzter Woche ist dieses „Experiment“ nun offiziell beendet.
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Als Google 2011 das authorship-Attribut als Ranking-Faktor einführte und Autorenbildchen und Namen neben das Suchergebnis setzte, wollte der Marktführer herausfinden, ob das zu mehr Traffic führt. Wie John Mueller vom Webmaster-Tools-Team am 28. August 2014 nun bekannt gab, hat das den betreffenden Sucheinträgen keine zusätzlichen Klicks gebracht. Einträge mit Avatar, Autorennamen oder beides zusammen bringen keinen zusätzlichen Traffic und werden laut Google nicht häufiger angeklickt als Seiten, bei denen diese Attribute nicht gesetzt sind. Insofern bieten Sie dem Besucher auch keinen besonderen Mehrwert. Steckt mehr dahinter? Über die wirklichen Ursachen dieser plötzlichen Änderung in der Google-Politik kann man nur spekulieren. Es ist denkbar, dass die Autorensnippets zulasten von Klicks auf bezahlte Anzeigen gehen, weil immer mehr Suchanfragen von Mobilgeräten kommen und Avatare auf kleinen Bildschirmen ziemlich viel Platz einnehmen. Möglicherweise wollte Google aber auch Spam eindämmen, denn viele nutzten Avatare auch zur Anzeige von Marken, was in den Nutzungsbestimmungen jedoch ausdrücklich untersagt wurde. Es ist nur zu verständlich, dass Google sich hierzu nicht äußern möchte. Was bleibt, ist Spekulation.

Was wird aus dem Author Rank?

Hat sich Autorenschaft als Ranking-Faktor damit nun endgültig erledigt oder gibt noch etwas, wodurch sich dieses Unterscheidungsmerkmal zur Verbesserung des Rankings dokumentieren lässt? Um das herauszufinden, muss man schon zwischen den Zeilen der offiziellen Verlautbarung durch Google lesen. Zwar verschwindet die Autorenschaft aus dem Suchindex, weil Googles Webcrawler das „authorship-markup“ nun nicht mehr ausliest, doch nach wie vor ist aber der „Author Rank“ relevant. Dieser hat allerdings nichts mit dem „Authorship“ Attribut in den Metatags zu tun, sondern mit einem aktiven Profil im sozialen Netzwerk Google+. Engagement in Google+ und den anderen sozialen Netzwerken sowie Kontakte zu anderen Autoren werden also durchaus positiv gesehen, wenngleich dies nicht zur den stärksten Ranking-Signalen zählt.
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Fazit Bestimmt können Website-Betreiber die Änderung verschmerzen, denn es gibt genügend andere Ranking-Faktoren, um die man sich kümmern muss. Schade jedoch für die Suchmaschinennutzer. Liest man die Kommentare zu dieser abrupten Neuerung einmal querbeet, dann scheinen doch viele Nutzer diese Snippets, die zahlreiche Sucheinträge geziert haben, zu vermissen.